Interview - Endlagerung: Steffen Kanitz über die Standortsuche für die Ewigkeit
Am Samstag gehen die letzten drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke vom Netz. Für den angesammelten radioaktiven Müll sucht die Bundesgesellschaft für Endlagerung noch einen Standort. Dieser müsse Sicherheit mindestens für eine Million Jahre gewährleisten, sagt Geschäftsführer Steffen Kanitz (CDU).
Wenn am Samstag die letzten drei deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, wird uns ihr strahlender Müll noch sehr lange beschäftigen. Und auch aus den anderen Kernreaktoren aus über 60 Jahren kommerzieller Nutzung hat sich einiges angesammelt: Etwa 1900 Castorbehälter mit jeweils über 100 Tonnen Gewicht müssten am Ende sicher eingelagert werden, sagt Steffen Kanitz, Geschäftsführer der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE).
Kanitz zur Endlagersuche: Wir können nicht mit Mutmaßungen arbeiten
Bislang stehen radioaktive Abfälle noch in Zwischenlagern, die meistens an den Standorten der ehemaligen Atomkraftwerke sind. Denn ein Endlager für die Stoffe mit langer Halbwertszeit gibt es noch nicht. Mit der Suche danach ist die BGE beauftragt. "Wir suchen einen Standort, der Sicherheit gewährleistet für die Ewigkeit - mindestens für eine Million Jahre", sagt der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete. Deshalb gebe es ein wissenschaftsbasiertes Verfahren. "Wir können nicht mit Mutmaßungen arbeiten, sondern wir müssen sicher sein."
Deutschland sei mit einer guten Geologie gesegnet. Es gebe viele Gebiete mit den in Frage kommenden Gesteinen Salz, Ton oder Granit. So sei noch über die Hälfte des Landes im Suchfokus, nach und nach würden Regionen ausgeschlossen. "Wir suchen im Prinzip einen Tresor, der sehr tief liegt, der sehr dicht ist und der für dauerhafte Stabilität sorgt", so Kanitz.