Interview - Riexinger: Linke muss sich Vertrauen zurückerarbeiten
Von der großen Unzufriedenheit mit der Regierung kann die Linke als Oppositionspartei bislang nicht profitieren. Der ehemalige Parteichef Bernd Riexinger sagt, es dauere, das Vertrauen der Bevölkerung wiederzugewinnen. Das könne gelingen, indem man "gute, interessensbezogene, konsistente Politik macht".
Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend liegt Die Linke nur noch bei 4 Prozent - und würde damit den Einzug in den Bundestag verpassen. Obwohl die Zufriedenheit mit der Regierungskoalition in der Befragung auf einen neuen Tiefstwert gesunken ist, kann die Oppositionspartei davon offenbar nicht profitieren. Dabei sagt auch der ehemalige Vorsitzende Bernd Riexinger, dass seiner Partei der Streit in der Ampel nützen könnte: "Die Themen für die Linke liegen ja buchstäblich auf der Straße."
Aber der Bundestagsabgeordnete betont: "Wenn man erstmal unten drinhängt, dann dauert es eine gewisse Zeit, bis man wieder das Vertrauen der Wähler und Wählerinnen zurückgewonnen hat." Das könne gelingen, indem man "gute, interessensbezogene, konsistente Politik macht" statt sich mit sich selbst beschäftigen zu müssen.
Riexinger: Causa Wagenknecht ist für Die Linke beendet
Deshalb kritisiert Riexinger die anhaltenden Debatten über Sahra Wagenknecht: "Ich glaube, die Causa Wagenknecht ist eigentlich für die Partei beendet." Die Linke solle sich nicht mehr länger an ihr abarbeiten. Sie müsse nach vorne schauen und eigenständig gute Positionen vertreten. So könne sich die Partei das Vertrauen der Bevölkerung zurückarbeiten, so Riexinger. Sobald Sahra Wagenknecht eine eigene Partei gründet, wie sie es mehrfach ins Spiel gebracht hatte, müsse sie Die Linke verlassen.