Unbemannte Drohne vom Typ MQ9
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Interview - Militärexperte: "Erhebliches Eskalationspotenzial" bei US-Drohne

Im Luftraum über dem Schwarzen Meer ist es zum ersten direkten militärischen Zusammenstoß zwischen Russland und den USA seit Beginn des Ukraine-Kriegs gekommen. Die Kollision von russischen Kampfjets mit einer US-Drohne berge großes Eskalationspotenzial, meint Michael Staack von der Universität der Bundeswehr.

Aus Sicht von Michael Staack, Professor für internationale Politik an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr, kann der Konflikt um eine Kollision russischer Kampfjets mit einer US-Drohne leicht eskalieren. Es komme überhaupt nicht überraschend, es sei immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Dies sei nun aber der erste direkte Zusammenstoß beider Länder.

Staack sieht "verantwortungsvolles Krisenmanagement"

 

Er sehe "erhebliches Eskalationspotenzial", so Staack. Dass die Reaktionen nach einem Gespräch eher versöhnlich wirkten, führt der Militärexperte darauf zurück, dass beiden Parteien bewusst sei, dass es möglicherweise auch aus Versehen zu der Beschädigung gekommen sei. "Ich denke, dass beide Seiten kein Interesse daran haben, diese Situation außer Kontrolle geraten zu lassen." Es sei "verantwortungsvolles Krisenmanagement", sich dementsprechend zu verhalten.

Unbemannte US-Drohne zerstört

 

Laut dem amerikanischen Militär hatten am Dienstag zwei russische Kampfjets eine unbemannte US-Drohne im internationalen Luftraum angegriffen. Die Flugzeuge haben demnach erst Treibstoff auf die Drohne abgelassen und dann einen Propeller so beschädigt, dass die Drohne zum Absturz gebracht werden musste.