Der geschlossene Eingang der Galeria Kaufhof in Leipzig (Bild: picture alliance/ dpa)
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Interview - Senator Schwarz: Warenhäuser müssen regionaler und angepasster werden

Galeria Karstadt Kaufhof will einen Teil der Kaufhäuser schließen. Berlins parteiloser Wirtschaftssenator Stephan Schwarz sagt, Warenhäuser hätten eine Zukunft, aber mit veränderten Konzepten. Dafür müssten sie unter anderem die Aufenthaltsqualität steigern.

Warenhäuser seien wichtige Ankerpunkte in den Bezirken und auch Anziehpunkte für den Einzelhandel insgesamt, sagt Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos). Daher sei die Ankündigung des Konzerns Galeria Karstadt Kaufhof, Häuser zu schließen, keine gute Nachricht für die Wilmersdorfer Straße in Berlin-Charlottenburg.

Senator Schwarz: Warenhäuser in Berlin haben eine Zukunft


Er hoffe darauf, zusammen mit dem Bezirk und dem Eigentümer des Gebäudes, eine gute Lösung zu finden. Denn das Problem sei, dass in der Wilmersodirfer Straße der Mietvertarg für das Karstadt-Gebäude nicht verlängert werde.

Grundsätzlich sei der Handel großen Veränderungen unterworfen. Das zeige sich bei Galeria Kaufhof, aber auch bei Görtz, Peek & Cloppenburg sowei im Online-Handel. "Auch Zalando baut Stellen ab", so der Wirtschaftssenator. Diese Veränderungen seien auf ein verändertes Kaufverhalten zurückzuführen.

Berlins Wirtschaftssenator: "Warenhäuser haben eine Zukunft mit veränderten Konzepten."


Warenhäuser haben laut Schwarz eine Zukunft, "aber mit veränderten Konzepten." Sie müssten regionaler und an das Umfeld angepasster sein. "Und sie müssen mit gut geschultem und ausreichend Personal eine echte Alternative zum Online-Handel bieten."

Auch bei Malls gehe es um neue Konzepte und attraktive Aufenthaltsqualitäten. Dazu gehören laut Schwarz auch Unterhaltung und Events.

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Von der Schließung betroffen sind auch die Filiale in Cottbus sowie der Berliner Standort Wilmersdorfer Straße in Charlottenburg. Die Filiale in der Müllerstraße im Wedding soll für mehrjährige Sanierungsarbeiten geschlossen werden.

Als Zeitpunkt dafür ist der 31. Januar 2024 vorgesehen. Für Cottbus gilt das bereits zum 30. Juni dieses Jahres.

Insgesamt sollen damit bundesweit etwa 4.000 Stellen wegfallen. Endgültig entschieden wird darüber vermutlich am 27. März in einer Gläubigerversammlung.

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