Grundschulkinder laufen mit ihren Schulranzen und Turnbeuteln über eine Treppe in ihr Klassenzimmer in einer Hamburger Schule (Bild: picture alliance/ dpa)
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Interview - Bildungsforscher zum Positivbeispiel Hamburg: Lernstand- und frühe Sprachstandserhebung

Im Bildungsvergleich schneiden die Bundesländer unterschiedlich ab. Bildungsforscher Maaz sagt, in Hamburg hätten viele Reformen im Bildungsbereich Verbesserung gebracht. Davon könnten auch andere Länder lernen.

Positiv am Bildungsgipfel sei, dass viele Akteure da waren wie Schüler-, Elternvertreter und Verbände, sagt Kai Maaz, Bildungsforscher und Direktor des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation. Der Bildungsgipfel müsse als Auftakt verstanden werden, um daraus Ziele und Strategien zu entwickeln.

Denn die Problemlage in der Bildung sei viel zu ernst, das schließe auch den vor- und nachschulischen Bereich ein. "Wichtig ist jetzt, was jetzt daraus folgt", sagt der Bildungsforscher Maaz. Zum föderalen System in der Bildung erklärt er, das könne viel leisten, wenn man von den Stärken und Schwächen der anderen lerne.

Vorbild Hamburg: Viele Reformen im Bildungsbereich durchgeführt

 

Hamburg habe n den vergangenen Jahren viele Reformen im Bildungsbereich durchgeführt. "Vor etwa 15 Jahren hat Hamburg ein konsequentes Bildungsmonitoring eingeführt", sagt Maaz. So werden Lernstandserhebungen von Jahr zu Jahr durchgeführt. "Dieses individualbasierte Monitoring ist meines Erachtens ein ganz wichtiger Garant, um datengeschützte Schul- und Unterrichtsentwicklung zu machen."

Als zweite erfolgreiche Maßnahme nennt der Bildungsforscher, die Erhebung des Sprachstandes bei jedem Kind mit 4,5 Jahren. "Wenn dann sich Förderoptionen herausstellen, dann setzt auch eine obligatorische Förderung an." Das gibt demnach eine Zeit, Sprachdefizite bereits vor dem Schulbeginn aufzuheben.

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Schulkinder nehmen am Unterricht in einer Grundschule teil. (Bild: picture alliance/ dpa)
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Das ABC und ein Stundenplan hängen in einem Kinderzimmer an der Wand.
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