Christian M. Goldbeck, Edward Berger und James Friend mit ihren Oscars für "Im Westen nichts Neues"
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Interview - Filmemacher: Oscar-Erfolg von "Im Westen nichts Neues" ist "Triumph"

Der deutsche Film "Im Westes nicht Neues" hat vier Oscars gewonnen. "Das kann man kaum toppen", sagt Filmemacher Nico Hofmann. Außerdem erklärt er, wie sich der Film- und Kinomarkt durch Produktionen von Streaminganbietern verändert hat.

"Vier Oscars zu gewinnen in so einem starken Jahrgang, ist erstmal eine riesige Leistung", sagt Nico Hofmann, Geschäftsführer der UFA GmbH sowie Regisseur, Filmproduzent und Drehbuchautor, zum Erfolg der deutschen Produktion "Im Westen nichts Neues".

Die Netflix-Produktion sei im zweistelligen Millionenbereich teuer gewesen und zeige, wie sich der Markt verändert habe: "Der Markt funktioniert eben nicht nur mit Filmförderung, er funktioniert in dem Fall auch mit amerikanischem Geld." Netflix gehörten nun alle Rechte. Der Rechteerwerb sei wichtig, betont Hofmann.

Filmemacher Hofmann: Netflix erreicht auf einen Knopfdruck 200 Millionen Abonnenten

 

Mit Blick auf die Oscars gebe es schon einige Jahre eine Debatte darüber, welche Streamingfilme für die Preise zugelassen werden sollten. Man dürfe dabei die Wirkung des Films nicht unterschätzen. "Dass es überhaupt zu der Oscarnominierung gekommen ist, hat natürlich auch damit zu tun, dass Netflix auf einen Knopfdruck über 200 Millionen Abonnenten erreicht."

Im Kinobereich hätte die Bekanntheit in vielen Ländern zwei Jahre gebraucht, sagt Hofmann. Streamingdienste seien ein Gamechanger dafür, wie Filme vertrieben werden. "Das ist eine digitale Entwicklung, die ist so. Die muss man in gewisser Weise auch umarmen", so Nico Hofman.

Hintergrund

"Im Westen nichts Neues" erhält vier Oscars

Das deutsche Antikriegsdrama "Im Westen nichts Neues" hat bei der Oscar-Verleihung in der Nacht zu Montag vier Preise gewonnen.

Das Werk des Regisseurs Edward Berger wurde als bester internationaler Film ausgezeichnet - außerdem für die beste Kamera, die beste Filmmusik und das beste Produktionsdesign.

Vorlage für die Netflix-Produktion ist der Roman von Erich Maria Remarque. Darin wird der erste Weltkrieg aus der Sicht deutscher Soldaten geschildert.

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