Interview - Lemke (Grüne): LNG-Terminals dürfen Meeresumwelt nicht gefährden
Nach 15 Verhandlungsjahren ist es am Wochenende in New York gelungen, ein internationales Abkommen zum Schutz der Hohen See auf den Weg zu bringen. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) lobt die Einigung als historischen Durchbruch - und verteidigt den Bau von LNG-Terminals an der deutschen Küste.
Die UN-Mitgliedsstaaten haben sich am Wochenende in New York auf ein internationales Abkommen zum Schutz der Hohen See geeinigt - ein Durchbruch nach 15 Jahren der Verhandlugen. Noch im letzten Sommer waren Beratungen ergebnislos gescheitert.
Durch das globale Naturschutzabkommen, das im Dezember 2022 in Montréal geschlossen wurde, hätten die Verhandlungen neuen Rückenwind bekommen, sagt Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). "Denn dort wurde festgelegt, dass 30 Prozent der Weltmeere bis 2030 unter Schutz gestellt werden sollen und das geht natürlich nur, wenn auch die Hohe See einbezogen ist, wo bisher Naturschutzgebiete nicht ausgewiesen werden konnten."
Lemke: LNG-Terminals werden Meeresumwelt nicht gefährden
Ein Erfolg sei, dass das Abkommen das Einstimmigkeitsprinzip hinter sich gelassen habe. Nun seien Mehrheitsentscheidungen möglich, sodass einzelne Staaten die Ausweisung von Schutzgebieten nicht blockieren könnten, so die Grünen-Politikerin. Verhandlungen über wesentliche Details des Abkommens stünden zwar noch aus. Dennoch ist die Grünen-Politikerin optimistisch. Der politische Wille sei nun bekundet worden. Sie gehe davon aus, dass viele Staaten das Abkommen sehr bald ratifizieren werden.
Lemke verteidigt den Bau von LNG-Terminals an den deutschen Küsten. Es sei gesetzlich klar geregelt, dass die Meeresumwelt nicht gefärdet werden dürfe. Die Betreiber dürften keine toxischen Substanzen in die Meere leiten. "Wir haben dort keine Absenkung von Umwelt- und Naturschutzstandards vorgenommen", betont die Ministerin.