Der Leiter der iranischen Atomenergiebehörde Ali Akbar Salehi
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Interview - Experte: Irans hochangereichertes Uran könnte Signal sein

Die Internationale Atomenergiebehörde hat im Iran Spuren von fast waffenfähigem Uran gefunden. Die Partikel sollen im Januar während einer Inspektion entdeckt worden sein. Matthias Englert, Nuklearexperte beim Öko-Institut, hält ein Signal an die internationale Gemeinschaft für möglich.

Nach dem Fund von hochangereichertem Uran im Iran mahnt der Nuklearexperte Matthias Englert vom Öko-Institut eine Klärung an. Der Partikel-Fund mit der Anreicherung von Uran auf 84 Prozent sei "bemerkenswert", so Englert.

Technisch gesehen sei ein Versehen möglich, aber unwahrscheinlich

 

Rein technisch sei ein Versehen, wie vom Iran kommuniziert, möglich, aber es sei eher unwahrscheinlich, dass Hochanreicherungen unbeabsichtigt passierten, sagt Englert. Dennoch sei es natürlich gutes Zeichen, dass das Uran nicht unentdeckt geblieben ist und die IAEA aktiv werden kann. "Man will aber Transparenz in Nuklearprogrammen haben."

Mögliches Signal an internationale Gemeinschaft

 

Möglicherweise sei das hochangereicherte Uran auch ein Zeichen des Irans an die internationale Gemeinschaft, hält Englert für möglich. Das Land steht wegen der gewalttätigen Niederschlagungen von Protestierenden für Menschenrechte unter Druck. Es sei eine Norm, nicht mehr atomare Hochanreicherung zu betreiben - es gebe aber keinen internationalen Vertrag oder ein Gesetz dagegen, sagt der Experte.