Interview - Trittin (Grüne): Mehr Geld ausgeben für Auswärtige Sicherheit
Am 27. Februar des vergangenen Jahres sagt Kanzler Olaf Scholz drei Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs: "Wir erleben eine Zeitenwende." Außenexperte Jürgen Trittin (Grüne) reagiert nun auf die Forderung nach mehr Geld als den zugesagten 100 Milliarden zurückhaltend: Erst 30 Milliarden seien verplant.
Ein Jahr nach der von Kanzler Olaf Scholz (SPD) ausgerufenen "Zeitenwende" angesichts des Ukraine-Kriegs hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) seine Forderung nach höheren Verteidigungszahlungen bekräftigt. Darauf reagiert der Außenpolitik-Experte Jürgen Trittin (Grüne) zurückhaltend.
Trittin: Erst 30 Milliarden Euro verplant
Man müsse zunächst mehr Geld ausgeben, so Trittin. Von dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen, das vor einem Jahr beschlossen wurde, seien erst rund 30 Milliarden verplant. "Ich halte sehr viel davon, sich nicht übermäßig zu verschulden." Man müsse möglicherweise andere Einnahmequellen zulassen, sagt Trittin mit Blick auf das FDP-geführte Finanzministerium.
Mehr Geld ausgeben auch für Entwicklungspolitik
Für Sicherheit müsse insgesamt mehr Geld ausgegeben werden, meint Trittin, außenpolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion. Dazu gehörten auch Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe.