Interview - DGB-Vorsitzende Fahimi: Viel Rückhalt für Arbeitskämpfe
Am Donnerstag streiken in Berlin Beschäftigte der BSR, der Charité und der Wasserbetriebe. Bereits zu Anfang der Woche wurden Post und Schulen bestreikt. Die Forderungen seien angemessen, weil die Rekord-Inflation des letzten Jahres nachgeholt werden müsse, betont Yasmin Fahimi (SPD), Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).
Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Berlin zum Warnstreik aufgerufen. Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi schätzt die Streikbereitschaft als hoch ein.
Fahimi: Über Lohngerechtigkeit reden
Es gebe viel Rückhalt für die Forderungen der Streikenden. Fahimi verweist auf den aktuellen ARD-Deutschlandtrend, wonach 91 Prozent eine bessere Bezahlung in Branchen mit fehlenden Fachkräften für nötig halten. "Wir haben in Deutschland einen großen Bedarf, endlich über Lohngerechtigkeit zu reden", so Fahimi.
Die Forderung nach Lohnerhöhungen um bis zu 15 Prozent seien angemessen, betont die DGB-Vorsitzende. "Da die Tarifverhandlungen erst jetzt stattfinden, muss nachgeholt werden, was niemand voraussehen konnte an Rekord-Inflation im vergangenen Jahr, aber es muss natürlich auch nach vorne wirken für das Jahr '23." Die Tarifforderungen müssten dazu führen, Reallöhne zu stabilisieren.