Arhivbild: Eine Geflüchtete kocht am Boden über einem Feuer Essen in einem Flüchtlingscamp auf Lesbos. (Bild: picture alliance / NurPhoto)
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Interview - Helferin über Geflüchtete auf Lesbos: Lage hat sich stabilisiert

Auf der griechischen Insel Lesbos entsteht zurzeit ein neues Lager für Geflüchtete. Anders als im abgebrannten Moria sollen dort europäische Standards eingehalten werden. Noch sei es nicht ganz fertig, berichtet Andrea Wegener, die vor Ort in der Flüchtlingshilfe arbeitet. Das Lager werde aber nicht vergleichbar mit Moria sein.

Auf der griechischen Insel Lesbos leben derzeit rund 1700 Geflüchtete. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl deutlich zurückgegangen, doch seit dem Herbst kommen wieder verstärkt Menschen dort an. Für sie entsteht gerade ein neues Lager. "So ganz fertig scheint es noch nicht zu sein", sagt Andrea Wegener. Sie arbeitet für die deutsche Hilfsorganisation Global Aid Network und ist derzeit für die griechische Organisation Eurorelief auf Lesbos im Einsatz.

Flüchtlingshelferin: Andere Lage als in Moria

 

Einen genauen Einblick in die Bauarbeiten hat aber auch sie nicht: "Das ist alles ein ganz heißes politisches Eisen, da wird nicht sehr viel darüber geredet." Sie kenne aber ein vergleichbares Lager auf Samos, in dem die Geflüchteten in Containern untergebracht seien. Das Leben für die Menschen dort sei kein Vergleich zum damaligen Lager in Moria. "Von daher hat sich vieles stabilisiert", sagt Wegener.

Gleich geblieben seien die Unsicherheit und die Traumata, die die Menschen mitbringen. "Die werden natürlich in jedem Camp ähnlich bleiben." Geändert habe sich das Verhältnis zu den Anwohnern auf Lesbos: "Vor drei Jahren gab es noch ganz ganz großen Stress gegen das neue Camp, weil man gar keine Flüchtlinge mehr haben wollte." Inzwischen merke man aber, dass die geringere Zahl an Menschen handhabbar sei.