Interview - Grünen-Chef Nouripour: Entscheidungen müssen schneller gefällt werden
In der Debatte über die Lieferung deutscher Kampfpanzer an die Ukraine erhöhen FDP und Grüne den Druck auf die SPD. Grünen-Chef Omid Nouripour mahnt rasche Entscheidungen an, will sich aber von der oppositionellen Union nicht zu einem Koalitionsbruch drängen lassen.
Die Debatte um die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine reißt nicht ab. Grünen-Parteichef Omid Nouripour sagt, man rede über die Notwendigkeiten, die die Ukraine anmeldet, um die Landesverteidigung gewährleisten zu können. "Es ist mehr als offensichtlich, dass die Entscheidungen jetzt schneller gefällt werden müssen", sagt er.
Frühjahrsoffensive Russlands droht
Nouripour verweist darauf, dass sich die russische Seite für eine Frühjahrsoffensive vorbereite. Auch gebe es in Europa eine massive Stimmung für eine zügigere Hilfe für die Ukraine. Dazu müsse Deutschland einen Beitrag leisten. Allerdings sei es wichtig, dass Entscheidungen mit den Bündnispartnern abgestimmt seien. Die Bündniseinigkeit "ist ein großer Wert", so Nouripour.
Kein Koalitionsbruch wegen Panzern
Von der theoretischen Option, dass Grüne und FDP in der Panzerfrage zusammen mit der Union gegen die SPD abstimmen könnten, hält Nouripour nicht viel: "Das ist ein Spielchen, wo ich ein müdes Lächeln für übrig habe. Eine Frage eines Waffensystems zu einer Koalitionsfrage zu machen, das hätte die Union gerne."