Interview - Kritikos (DIW): Davos wichtig, um Krisen zu besprechen
In Davos findet in diesem Jahr wieder das Weltwirtschaftsforum statt. Für Alexander Kritikos vom Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist es ein wesentlicher Ort, um Krisen zu besprechen, auch wenn nicht immer Lösungen zu erwarten sind.
Alexander Kritikos vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin betrachtet das Weltwirtschaftsforum als wichtigen Ort, um die Krisen der Welt zu besprechen. Es gebe schließlich abseits der UNO nicht viele Formate, in denen sich Politiker, Wirtschaftsleute und Wissenschaftler über die weltweiten Krisen austauschen können.
Mehrere Krisen parallel
Kritikos warnt davor, nur einzelne Krisen zu adressieren. Sonst drohe die Gefahr, dass andere Krisen zunähmen. Es gehe also darum, mehrere Krisen abgestimmt zu bewältigen. Es sei auch klar, dass nationale Lösungen für weltweite Krisen nicht wirklich als nachhaltig gelten.
Schere zwischen Arm und Reich
Die Entwicklungsorganisation OXFAM hat zum Weltwirtschaftsforum eine Untersuchung herausgebracht, die zeigt, wie die vielen Krisen zu einer größeren Kluft zwischen Arm und Reich geführt haben. "Der wesentliche Ansatz wird sein, durch Besteuerung zu versuchen, umzuverteilen", so Kritikos. In Deutschland klappe das jedenfalls nicht, weil die Maßnahmen zur Abfederung der Schocks nicht nur den Armen zugute gekommen seien.