Interview - Lungenarzt zum Ende der Maskenplicht: "Das richtige Signal"
Vor drei Jahren wurde weltweit der erste Corona-Tote gemeldet. Inzwischen gilt die Pandemie zunehmend als beendet, demnächst soll in der Region auch die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fallen. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie, Torsten Bauer, sieht darin einen wichtigen Schritt in Richtung Normalität.
Am 2. Februar soll die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr in Berlin und Brandenburg entfallen. Zustimmung zu der Entscheidung kommt von Torsten Bauer, Chefarzt der Lungenklinik Heckeshorn in Berlin und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Es sei das richtige Signal, den "kollektiven Fremdschutz" langsam abzubauen. "Und da ist es sicherlich in Bussen und Bahnen ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität", sagt er.
Lungenarzt: Coronavirus wird bleiben
Nachdem es vor drei Jahren den ersten gemeldeten Corona-Toten in China gab, gilt die Pandemie mittlerweile zunehmend als beendet. Trotzdem werde das Virus aber bleiben, sagt Bauer - "und das war auch eigentlich immer schon klar". Seine Hoffnung sei, dass es bald einen kombinierten Impfstoff für Grippe und Corona gibt, "sodass es für viele dann einfacher zu handhaben wird".
Interdisziplinäre Anlaufstellen für Post-Covid
Ein schwieriges Thema sei das Post-Covid-Syndrom. Es sei nicht einfach, die Fälle zu identifizieren, die ausschließlich auf die Viruserkrankung zurückzuführen seien. Dafür brauche es interdisziplinäre Anlaufstellen, die in der benötigten großen Anzahl derzeit nicht vorhanden seien. Es müsse deshalb Ärzte und Kliniken geben, die sich auf Post-Covid spezialisieren, so Bauer. "Und somit ist es letztendlich auch erstmal ein politischer Wille, eine solche Struktur zu formen, die dann letztendlich auch diese Patienten identifizieren kann."