Interview - Ahmetovic (SPD): Russland nutzt Konflikt, um EU zu destabilisieren
Im Konflikt zwischen Serbien und dem Kosovo zeichnet sich leichte Entspannung ab. Der serbische Präsident Vučić hat angekündigt, dass die Straßenblockaden aufgehoben werden, die den Kosovo seit 19 Tagen von Serbien trennen. Dadurch sei der Konflikt aber eher aufgeschoben als aufgehoben, sagt der Bundestagsabgeordnete Adis Ahmetovic (SPD).
Es sei keine weitere Eskalation dieses Konfliktes, das sollte man grundsätzlich begrüßen, sagt Ahmetovic. "Nichtsdestotrotz ist es eher aufgeschoben als aufgehoben." Denn der Konflikt werde weiter andauern, solange die Regierung des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić die Unabhängigkeit des Kosovos nicht anerkennt.
Westlicher Balkan als verlängerter Arm Russlands
Ahmetovic sagt weiter, man müsse nun abwarten, was weiter geschehe. Er äußert die Befürchtung, dass sich der Konflikt weiter aufschaukeln könne, denn: "Wenn wir (als EU) versuchen, das Kosovo weiter zu demokratisieren und in seiner territorialen Integrität und Souveränität zu stärken, wird die serbische Regierung auf der anderen Seite versuchen, zu eskalieren."
Der Außenpolitiker verweist in diesem Zusammenhang auf die Rolle Russlands. Ahmetovic geht davon aus, dass Russland versucht, die EU als demokratisches Konstrukt zu destabilisieren. Er sagt: "Mit der serbischen Regierung gibt es auf dem westlichen Balkan einen verlängerten Arm Russlands. Wie wird die EU destabilisiert? Indem man die Probleme im Kosovo weiter befeuert."