Interview - FDP-Klimaexperte: "Wahnsinn, dass wir so abhängig sind"
Seit Montag wird die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 gewartet. Es gibt die Sorge, dass es zu einer kompletten Einstellung der Gaslieferungen kommen könnte. Dazu bräuchte man jetzt einen Blick in die Glaskugel, sagt Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag.
Um die Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen, müssten sowohl die Menschen als auch die Unternehmen unterstützt werden, betont Köhler. "Wir haben ja schon jetzt eine ganze Reihe von Maßnahmen beschlossen, um dafür zu sorgen, dass die Menschen entlastet werden", sagt er. Aber: "Wir können nicht parallel die Unternehmen pleitegehen lassen."
Den Vorschlag von Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (SPD), ein Moratorium zu erlassen, um Sperren von Gas- und Stromversorgung in Privathaushalten zu verhindern, lehnt Köhler "nicht komplett" ab. "Aber ich glaube, wir müssen klug überlegen, welche die richtigen Schritte sind", so der Vize-Fraktionschef der FDP. "Jetzt muss es im Fokus stehen für uns, gar nicht die Situation eintreten zu lassen, dass wir kein Gas mehr im Winter zur Verfügung haben", betont Köhler.