
Interview - Kellner (Grüne): Schwedt soll grüne Raffinerie werden
Deutschland will bis Ende des Jahres ohne russisches Öl auskommen. Was bedeutet das für Ostdeutschland? Der Standort in Schwedt soll zu einer grünen Raffinerie umgebaut werden, sagt Michael Kellner (Grüne), Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Ausgangssituation dafür sei sehr gut.
Eine Ausnahmegenehmigung vom Ölembargo für die PCK-Raffinerie in Schwedt schließt Kellner aus. Das hatte unter anderem die Bürgermeisterin der Stadt, Annekatrin Hoppe (SPD), gefordert.
Es gebe eine klare Entscheidung des Kanzlers und der Bundesregierung, bis zum Ende des Jahres auf russisches Rohöl zu verzichten, so der Grünen-Politiker: "Es ist nun wirklich nicht an mir, den Kanzler zu korrigieren – im Gegenteil."
Kellner: Andere Eigentümerstruktur in Schwedt schaffen
Die Zukunft der Raffinerie sei grüner Wasserstoff. "Wir haben in Schwedt eine super Ausgangssituation", sagt Kellner. Es gebe dort viel grünen Strom, viel Platz, eine Bevölkerung, die Industrieansiedlung will sowie hochkompetentes Personal. "Mir ist nicht bange, dass wir eine grüne Raffinerie entwickeln können, das ist das Ziel", so Kellner. Das sei machbar und daran werde im Moment gearbeitet. "Nur müssen wir dafür eine andere Eigentümerstruktur in Schwedt schaffen", so der Staatssekretär.
Die PCK-Raffinerie in Schwedt gehört mehrheitlich einer deutschen Tochter des russischen Staatskonzerns Rosneft.