Interview - Schlesinger hebt Bedeutung der Pressefreiheit hervor
rbb-Intendantin Patricia Schlesinger hat mit Blick auf den Krieg in der Ukraine die Bedeutung von Transparenz hervorgehoben. Nur so könnten die Medien ihre Glaubwürdigkeit bewahren, sagt die amtierende ARD-Vorsitzende zum Tag der Pressefreiheit.
Patricia Schlesinger, rbb-Intendantin und amtierende ARD-Vorsitzende, hat am Tag der Pressefreiheit deren Bedeutung hervorgehoben: "Weltweit sind allein im vergangenen Jahr 47 Journalistinnen und Journalisten getötet und Hunderte bei ihrer Arbeit festgenommen worden. Die Bedeutung einer freien Presse ist wirklich wesentlich für das Funktionieren unserer liberalen Demokratie. Das kann man gar nicht hoch genug wertschätzen. Und das ist auch die Aufgabe, der wir uns jetzt wirklich stellen müssen: in den freien Ländern, die tatsächlich die Möglichkeit dazu haben, möglichst freie Berichterstattung aufrecht zu erhalten."
Gerade in der aktuellen politischen Lage mit dem Krieg in der Ukraine sei wahrhafte Berichterstattung eine große Aufgabe der Medien – insbesondere des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, sagt Schlesinger: "Wir müssen verlässliche Informationen auf allen Ausspielwegen anbieten."
Glaubwürdigkeit nur durch Transparenz zu bewahren
Die Glaubwürdigkeit der Medien sei nur durch Transparenz zu bewahren: "Wir müssen erklären, warum Berichte aus Köln und nicht aus Moskau oder St. Petersburg kommen. […] Wir würden gerne unsere Belegschaft in Russland aufstocken, erhalten aber nicht die notwendigen Visa."
Bei der Ukraine-Berichterstattung räumt Schlesinger anfängliche Probleme ein: "Wir waren anderthalb Tage nicht gut besetzt. Längst sind wir aber dort mit mehreren Teams präsent und sehen und hören umfängliche Berichterstattung. […] Wir organisieren uns gerade auch noch mal um und neu, wie wir mit solchen Kriegssituationen aktuell und auch in Zukunft umgehen können."