
Interview - GEW-Studie zeigt: Digitalisierung an Schulen verstärkt soziale Spaltung
Fünf Milliarden Euro stellt der Bund für den Auf- und Ausbau einer digitalen Infrastruktur an den deutschen Schulen zur Verfügung. Bis 2024 soll der Digitalpakt Schule umgesetzt sein. Bisher zeige sich aber, dass in benachteiligten Schulen bisher weniger ankommt, sagt Anja Bensinger-Stolze vom GEW-Hauptvorstand.
Grundsätzlich sei es gut, dass es den Digitalpakt gibt, sagt Anja Bensinger-Stolze vom GEW-Hauptvorstand. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW hat eine Studie zum Stand der Dinge vorgestellt. Und dieser zeige, dass Mittel oft schon beantragt seien, aber noch nicht abgerufen wurden und noch nicht in den Schulen angekommen seien.
Dabei gebe es Unterschiede zwischen den Schulen, was auch an den Kommunen und der bürokratischen Beantragung liege, so Bensinger-Stolze. "Insgesamt muss man sagen, dass sich im Moment zeigt, dass sich durch die Digitalisierung im Grunde die soziale Spaltung noch mal verstärkt und die Chancengleichheit gefährdet ist." So komme an Schulen mit Benachteiligung noch weniger an als an anderen Schulen.
Außerdem fehle der genaue Überblick darüber, was an den Schulen angekommen ist. Daher fordert die GEW-Vertreterin ein transparentes Monitoring, um die Mittel an die Schulen zu lenken, dies diese brauchen. Zusätzilch gebe es teilweise noch Probleme bei der WLAN-Versorgung und der Bandbreite.