Interview - Politologe Mangott: Nuklearkrieg wahrscheinlicher geworden
Die Bundesregierung hat erneut einen politischen Kurswechsel vollzogen: Nun werden doch schwere Waffen an die Ukraine geliefert. Russland-Experte Gerhard Mangott sieht Hinweise aus Moskau, dass Russland bereit sei, die Lage zu eskalieren.
Beim Treffen der westlichen Staaten zur Unterstützung der Ukraine auf dem US-Militärstützpunkt in Ramstein habe sich "zweifellos"eine Art Anti-Russland-Koalition im Ukraine-Krieg gebildet, findet der Politologe Gerhard Mangott. Es handele sich um eine ganz klare, langfristige Entscheidung des Westens und alliierter Staaten, der Ukraine auch über den Krieg hinaus zu helfen.
Signale aus Moskau
Mangott erinnert, dass Russlands Außenminister Lawrow gesagt hat, die Gefahr eines Nuklearkriegs steige, auch wenn Russland einen solchen Krieg nicht führen wolle. Das hänge damit zusammen, ob sich die russischen Streitkräfte in die Ecke gedrängt fühlen aufgrund der westlichen Waffenlieferungen: "Das war schon ein deutliches Warnsignal", so Mangott.
Nukleare Bedrohung
Wenn sich die Lage zu Ungunsten Russlands entwickle, werde eine nuklare Eskalation wahrscheinlicher, meint Mangott. Diese werde dann schwer zu kontrollieren sein. Die Frage werde dann sein, wie der Westen darauf reagiert, ob er etwa mit einer demonstrativen Zündung von Nuklrearwaffen antworten wird.