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Krieg in der Ukraine - FDP-Außenpolitiker Lambsdorff: "Russland spielt ein zynisches Spiel mit dem Hunger weltweit"

Beim Treffen der G7-Außenminister geht es seit Freitag auch um die weltweite Getreideversorgung. Durch den russischen Angriff auf die Ukraine drohen weiter Lieferengpässe. FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff warnt vor politischen Unruhen, wenn der Weizenpreis weiter steigt.

Die Außenministerinnen und -minister der G7-Staaten beraten bei ihrem Treffen am Samstag in Schleswig-Holstein neben der weiteren Unterstützung für die Ukraine auch wieder über die drohende globale Lebensmittelkrise. Durch den russischen Angriff droht ein großer Teil der Weizenlieferungen aus der Ukraine, die eigentlich zu den weltweit größten Weizenlieferanten gehört, auszufallen.

Um eine loable Hungerkrise abwenden zu können, gehe es nun vor allem darum, dass die Ukraine ihre immer noch gefüllten Getreidelager für die neue Ernte leeren könne, erklärt FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff. "Vor dem Hintergrund der jetzt anstehenden Ernte und der weltweiten steigenden Lebensmittelpreise, ist das eine hochkomplizierte Situation."

Steigender Weizenpreis kann Länder destablisieren

 

Als einzigen Weg sieht der FPD-Politiker, das Weizen und die anderen Agrarprodukte aus der Ukraine über den Westen aus dem Land zu bringen, um sie dann in Rumänien und Polen über das schwarze Meer und die Ostsee zu verschiffen. Dabei gebe es aber noch eine ganze Reihe von praktischen Problemen. So seien die Transportkapazitäten bei der Eisenbahn viel niedriger als bei großen Frachtschiffen und es gebe auch Probleme mit der Breite der Schienen in der Ukraine.

"Indem Russland den Weizenexport aus der Ukraine blockiert und sogar Weizen aus der Ukraine stiehlt, verknappt dieses wahnsinnig wichtige Produkt", warnt Lambsdorff. Der FDP-Politiker sieht die Gefahr von politischen Unruhen in vielen Ländern, wenn der Weizenpreis weiter steigen sollte. "Russland spielt hier ein zynisches Spiel mit dem Hunger der Menschen weltweit."