Krieg in der Ukraine - Migrationsexperte: "Die EU hat Historisches gemacht"

Geflüchtete aus der Ukraine sollen in der EU unbürokratisch Hilfe erhalten: Dazu zählen der Zugang zu Arbeitsmarkt, Sozialhilfe, Gesundheitsfürsorge und Schulen. Der Beschluss zur "Massenzustromrichtlinie" sei ein historischer Erfolg, sagt Gerald Knaus, Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative.

"Was wir bis jetzt sehen, ist die schnellste und dramatischste Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg", sagt Knaus. "Und wir müssen davon ausgehen, dass die Zahl sich noch dramatisch erhöhen wird." Das lasse sich aus dem russischen Stil der Kriegsführung ableiten.

Die Europäische Union habe in dieser Situation historisches erreicht und schnell die richtigen Entscheidungen getroffen, betont der Migrationsexperte. Die unbürokratischen Regelungen, die überall in der EU gelten, seien ein großer Fortschritt.

Keine bürokratische Zuteilung auf Länder geplant

 

Erfreulich sei auch, dass die EU darauf verzichte, die Menschen bürokratisch auf einzelne Länder zuzuteilen, so Knaus. Die Erfahrung habe gezeigt, dass eine Zuteilung nicht funktioniere. Die Menschen aus der Ukraine könnten sich so selber verteilen. Dennoch werde die große Zahl der Menschen viele Behörden überfordern. Umso wichtiger sei die Kooperation zwischen den einzelnen Ländern, betont Knaus.