Krieg in der Ukraine - Anreize und Drohungen gegenüber China

In der Ukraine herrscht Krieg mit massiven Angriffen Russlands - und die Welt ringt um eine Lösung. Während EU und NATO deutlich Geschlossenheit signalisieren, scheint die Rolle von China in dem Konflikt noch nicht ganz klar. Tim Rühlig, China-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, plädiert für eine Mischstrategie im Umgang mit China.

Tim Rühlig, Außenpolitik-Experte bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik sieht eine zentrale Rolle Chinas bei der Frage, wie wirksam die Sanktionen des Westens gegenüber Russland sind, da Russland versuche, einen Ausweg über China zu finden: "Die Sanktionen gegen Russland, das ist die gute Nachricht, funktionieren ja erstaunlich gut", meint Rühlig. Man müsse allerdings versuchen, China als Partner zu gewinnen.

Drei Ziele Chinas

 

Laut Rühlig geht es China um drei Ziele. Es gehe dem Land geopolitisch um den Wettstreit mit den USA um die Vorherrschaft auf der Welt, darüber hinaus um die Eindämmung der Demokratie sowie um wirtschaftliche Interessen, also Handel, Technologie und Energiepolitik. Russland sei ein Handelspartner Russlands, aber auch der Westen. "Das könnte ein Ansatzpunkt für uns sein", meint Rühlig.

Mischstrategie nötig

 

Rühlig plädiert dafür, eine Politik zu machen, mit der China aus der Passivität herausgeholt werde. Man dürfe nicht nur Druck ausüben, man müsse aber auch darauf hinweisen, dass Sekundärsanktionen nicht vom Tisch seien, wenn China die Sanktionen des Westens aushebele. Wichtig sei allerdings, dafür zu sorgen, dass China nicht völlig auf die russische Seite falle.