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Krieg in der Ukraine - Stadtmission: "Täglich kommen bis zu 400 neue Geflüchtete"

Vor einem halben Jahr startete Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Viele Menschen mussten und müssen aus ihrer Heimat fliehen. Auch am Berliner Hauptbahnhof kommen weiterhin jeden Tag hunderte Kriegsflüchtlinge an, sagt Barbara Breuer, Sprecherin der Stadtmission - doch die Lage sei heute anders als im Frühjahr.

Die Stadtmission betreut im Auftrag des Senats das Willkommenszelt am Berliner Hauptbahnhof. Im Frühjahr hätten die Menschen recht ungeplant aus der Ukraine nach Berlin fliehen müssen, erklärt Breuer. "Sie waren alle sehr aufgeregt und verzweifelt", sagt sie. "Inzwischen haben die sich natürlich auch ein Stück weit mit dieser neuen Situation arrangiert. Sie wissen durch Freunde und Bekannte, dass es dieses Willkommenszelt gibt, dass man da Hilfe und erste Beratung bekommt, was zu essen und medizinische Versorgung."

In den vergangenen Monaten seien auch immer mehr Menschen zu dem Zelt gekommen, die bereits in Berlin eine Unterkunft gefunden hatten, sagt Breuer. Sie würden etwa um Hilfe beim Ausfüllen von Formularen bitten, seien finanziell auf die Versorgung in dem Zelt angewiesen oder wollten sich einfach mit anderen Betroffenen treffen.

Stadtmission betreibt Zelt bis Ende September


Um die Geflüchteten aus der Ukraine zu unterstützen sei eine langfristige Hilfe nötig - auch mit vielen Ehrenamtlichen, betont die Sprecherin der Stadtmission. "Das ist nicht morgen wieder vorbei", so Breuer. "Da müssen wir einfach alle einen langen Atem haben und Lust haben, uns diesen Menschen zu widmen. Die wollen hier ankommen, die wollen sich integrieren."

Die Stadtmission habe den Auftrag, das Willkommenszelt am Hauptbahnhof noch bis Ende September zu betreiben, sagt die Sprecherin. Wie es dann weitergehe, wisse sie nicht. "So weit ich weiß, sind Ersatzangebote geplant", so Breuer. "Aber die genauen Planungen liegen beim Senat."