Krieg in der Ukraine - Germanwatch fordert Festhalten an Energiewende

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine wird über die Energiesicherheit in Europa diskutiert. In Nantes kommen am Montag und Dienstag Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten zur Klimakonferenz zusammen. Lutz Weischer von der Umweltorganisation Germanwatch warnt in der Debatte vor längereren Laufzeiten bei Atom und Kohle.

Brandenburgs Ministerpräsident Woidke hat den geplanten Kohleausstieg 2030 in Frage gestellt. Lutz Weischer von der Umweltorganisation Germanwatch hält nicht viel davon: "Einer möglichen Energieknappheit im Winter 2022/23 begegnen zu wollen durch ein Verschieben des Kohleausstiegs 2030 erschließt sich sowieso nicht", kritisiert Weischer.

Ausbau erneuerbarer Energien

 

Aus Sicht von Germanwatch ist das wichtigste den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen sowie Energie zu sparen. Die meiste Energie werde nicht bei der Stromversorgung gebracht, sondern im Heizen von Wohnungen, Häusern und in der Industrie. Da müsse man energieeffizienter werden.

Scheindebatte um Atomkraft

 

Die Debatte um längere Laufzeiten für Atomkraft bezeichnet Weischer als ziemliche Scheindiskussion, die uns wenig helfen werde. Vielmehr gehe es darum, Potenziale zu nutzen, die sich schnell erschließen ließen, so wie Solaranlagen auf jedem Dach zu installieren oder eine bessere Kombination von landwirtschaftlicher Nutzung und Solarnutzung. Zudem müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden.