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Krieg in der Ukraine - Ostbeauftragter Schneider: "Es braucht in Schwedt einen kompletten Umbruch"

Am Montag hat Wirtschaftminister Habeck der PCK-Raffinerie in Schwedt die Unterstützung des Bundes für den Fall eines EU-Embargos gegen russisches Öl zugesichert. Carsten Schneider, Ostbeauftragter der Bundesregierung, sieht ein Embargo auch als Katalysator für einen notwendigen Umbruch.

Am Montag war Wirtschaftsminister Robert Habeck extra nach Schwedt gereist, um den 1200 Beschäftigen der PCK-Raffinerie die Unterstützung der Bundesregierung zu versichern, wenn das EU-Embargo gegen russisches Öl in Kraft treten sollte. Ministerpräsident Dietmar Woidke sprach von einem wichtigen Signal für die gesamte Region.

Carsten Schneider, der Ostbeauftragte der Bundesregierung, sieht ein mögliches Ölembargo gegen Russland auch als Chance für die bevorstehende Transformation des Industriestandortes. Niemand wolle mehr mit Rosneft, dem russischen Betreiber der PCK-Raffinerie, zusammenarbeiten. "Von daher braucht es in Schwedt einen kompletten Umbruch."

Ölembargo als Katalysator für die Transformation

 

Die Bundesregierung sei aber verpflichtet, der Region bei diesem Umbruch zu helfen. Es sei eine politische Entscheidung, die Auslastung der PCK-Raffinerie aus anderen Quellen weiter sicherzustellen, auch wenn das kurz- und mittelfristig nicht wirtschaftlich sei, so Schneider. "Weil wir die Versorgungssicherheit und die Arbeitsplätze brauchen."

Langfristig brauche es aber so oder so einen Umbau der Raffinerie, um die deutschen Klimaschutzziele zu erreichen. "Der Standort hätte auch nur noch eine Perspektive von zehn Jahren, weil wir rausgehen aus den fossilen Energien“, erklärt Schneider. Das mögliche EU-Ölembargo könne da auch ein Katalysator für eine schnellere Transformation und eine größere Zukunftsfähigkeit der Industrieanlage sein.