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Krieg in der Ukraine - "Die Menschen wollen nicht zu Russland gehören"

Seit dem frühen Donnerstag greift Russland die Ukraine an. Die Berliner Journalistin Rebecca Barth hält sich derzeit in der Ostukraine auf und sagt: "Die Menschen allgemein, auch in der Ostukraine, wollen nicht zu Russland gehören. Sie sind Ukrainer."

Die Berliner Journalistin Rebecca Barth hält sich derzeit in Kramatorsk in der Ostukraine auf. "Das liegt – oder lag gestern noch – etwa 60 Kilometer von der Front entfernt", erklärt sie. "Heute Morgen um 5 Uhr sind wir hier von zwei großen Explosionen geweckt worden und seitdem ist die Situation doch recht unübersichtlich." Der Angriff gelte vermutlich einem einige Kilometer von ihrem Hotel entfernt gelegenen Flughafen. Es scheint im Moment so, dass keine zivilen Ziele angegriffen würden, vermutet Barth.

Die Menschen seien vergleichsweise ruhig, so die Journalistin. Einige gingen zur Arbeit. An den Geldautomaten bildeten sich lange Schlangen. Große Fluchtbewegungen seien aber im Moment nicht zu erkennen. Die letzten Wochen seien aber sehr stressig für das ukrainische Volk gewesen.

"Die Menschen allgemein, auch in der Ostukraine", erzählt Barth, "wollen nicht zu Russland gehören. Sie sind Ukrainer, sie wollen keinen Krieg. Sie wollen Frieden. […] Das bedeutet aber nicht, dass hier der große Widerstand ausbrechen könnte, wenn jetzt wirklich die Stadt von russischen oder separatistischen Truppen besetzt wird."