- Kai Wegner (CDU): "Der Wind bläst uns ins Gesicht"

Trotz schlechter Umfragewerte für seine Partei hält der Spitzenkandidat der Berliner CDU, Kai Wegner, an seinem Ziel fest, bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus stärkste Kraft zu werden. Wie Wegner die Berlinerinnen und Berliner überzeugen will und mit welchen Koalitionspartnern er zusammenarbeiten würde, darüber spricht er mit Sabina Matthay.

Der Spitzenkandidat der Berliner CDU, Kai Wegner, sieht die Hauptverantwortung für die schlechten Umfragewerte seiner Partei auf Bundesebene.

Die Bundes-CDU falle derzeit überall in Umfragen zurück, betont Wegner. "Das gehört ja einfach zur Wahrheit: Zurzeit bläst der Wind nicht von hinten, sondern stark ins Gesicht, wir haben zurzeit einen Bundestrend, der für die CDU nicht gut ist. Und das spüren wir auch in Berlin." Dennoch halte er aber an seinem Ziel fest, bei der Abgeordnetenhaus-Wahl am 26.September stärkste Kraft zu werden: "Und das zweite Ziel ist für mich auch klar: Berlin braucht einen neuen Politikstil, einen echten Politikwechsel. Und das geht nur ohne rot-rot-grün. Deswegen wollen wir, dass rot-rot-grün keine eigene Mehrheit mehr hat."

Auf mögliche eigene Koalitionspartner will sich der CDU-Landeschef nicht festlegen. Ein Bündnis mit der AfD schließt er allerdings aus: "Die AfD ist mein politischer Feind. Sie will eine andere Stadt, eine andere Gesellschaft. (...) Mit dieser AfD kann man die Zukunft dieser Stadt nicht gestalten. Ich will es nicht, und ich werde das auch nicht tun."

Scharfe Kritik übt Wegner erneut an der Mietenpolitik des rot-rot-grünen Senats. Es gebe noch immer zu wenig bezahlen Wohnraum in Berlin. Dieses Problem sei "hausgemacht": "Wenn ich über fünf Jahre nicht an der Wurzel des Problems arbeite, sondern mit Mietendeckel oder Enteignungsfantasien Menschen Sand in die Augen streue, was nichts bringt, dann ist das fatal. Und deswegen müssen wir hier einen echten Neustart hinbekommen."

Auch in der Verkehrspolitik beklagt der CDU-Spitzenkandidat große Versäumnisse. Berlin sei die deutsche "Stauhauptstadt": "Diese Stadt braucht endlich ein Baustellenmanagement. Endlich eine Koordinierung, eine smarte Ampelschaltung. Das funktioniert in Berlin alles nicht."