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- "Eine Impfpflicht kann hilfreich sein, um ein Umdenken herbeizuführen"

Mit einer Ausweitung der 2G-Regel wollen Berlin und Brandenburg wie andere Bundesländer auch, die vierte Welle der Corona-Pandemie brechen. Dem Sozialpsychologen Ulrich Wagner geht das nicht weit genug. Er fordert eine Impfpflicht für alle Menschen in Deutschland.

Nach Brandenburg hat nun auch Berlin die Corona-Maßnahmen verschärft und die 2G-Regel auch auf den Einzelhandel ausgeweitet. Im Kampf gegen die vierte Welle setzt die Politik bisher auf die Kontrolle des Impfstatus und Einschränkungen für Ungeimpfte. Ulrich Wagner, Sozialpsychologe an der Universität Marburg, geht das nicht weit genug.

Seit dem Sommer gebe es einen Stillstand in der Debatte, wie man weiter mit der Corona-Pandemie umgehen solle, sagt Wagner. "Und wir wissen aus Umfragen, dass diejenigen, die sich bislang nicht haben impfen lassen, auch nicht bereit sind, sich zukünftig impfen zu lassen."

Impfpflicht als Impuls für die Ungeimpften

 

Die Mauer zwischen den Impfverweigerern und den Impfwilligen werde aktuell immer höher, warnt der Sozialpsychologe. "Wir reden nicht mehr miteinander, sondern nur noch innerhalb der eigenen Zirkel." Damit die Impfverweigerer aus ihrer Blase herauskommen würden, in der sie sich immer wieder selbst bestärken könnten, müsste die Politik aktiv werden.

Bei einer einheitlichen und durch das Parlament beschlossenen Impfpflicht würde auch bei Ungeimpften das Signal ankommen, dass man nur mithilfe der Impfungen aus der Pandemie herauskomme, glaubt Wagner. "Manchmal ist es wichtig, dass von außen ein Impuls kommt, mit dem man sein Verhalten ändern muss."