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- Afghanische Ortskräfte: "Erschöpft und müde - aber gut versorgt"

Die ersten Ortskräfte aus Afghanistan sind am frühen Freitagmorgen in Brandenburg angekommen. Olaf Jansen, Leiter der Zentralen Ausländerbehörde des Landes Brandenburg, erklärt warum sich die Ankunft verzögert hat und wie es nun für die Geflüchteten weitergeht.

Die Ortskräfte, die in der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain angekommen sind, seien erschöpft und müde, gleichzeitig seien sie aber gut versorgt, berichtet der Leiter der Ausländerbehörde des Landes Brandenburg, Olaf Jansen.

Für die Kinder gebe es am Standort eine KiTa und Sozialarbeiter. Jansen berichtet von Schilderungen, wie schwierig es war, sich bis zum Flughafen in Kabul durchzuschlagen. Nun vernehme man, dass alle erleichtert seien, dass sie angekommen sind. Auffällig sei, dass die Menschen kaum Gepäck dabei haben, daher müssten sie neu eingekleidet werden.

Alles in allem habe es von Frankfurt am Main nach Brandenburg 20 Stunden für die Geflüchteten gedauert. Zum einen habe die Abfertigung viel Zeit in Anspruch genommen. So mussten die Personalien überprüft werden. Etwa, um zu entscheiden, welche Personen Angehörige von Soldaten oder Entwicklungshelfern sind und in ihr eigenes Zuhause können - außerdem welche Menschen weiter in andere Länder reisen und welche in die Erstaufnahmeeinrichtung kommen. Zudem habe dann der Weg selbst lang gedauert.

Nun stünden Entlastungsgespräche für die Geflüchteten an. Und auch Psychologen stünden bereit, falls es Fälle von Traumatisierungen gebe. Bisher seien 59 Personen in Doberlug-Kirchhain angekommen. "Wir haben aus dem Ort nur positive Stimmung und Unterstützung bisher erfahren", so Olaf Jansen.

Hintergrund

Erste afghanische Ortskräfte in Brandenburg angekommen -

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hat angekündigt, dass Deutschland weitere Menschen aus Afghanistan aufnehmen wird.

Das hätten die Innenminister von Bund und Ländern einstimmig beschlossen, sagte der CDU-Politiker am Abend "Brandenburg aktuell" vom rbb. Es gehe um ungefähr 5.000 Ortskräfte, die für Hilfsorganisationen gearbeitet haben. Zudem wolle man auch besonders gefährdete Personen wie Politiker, Aktivisten, Lehrer und Ärzte nach Deutschland holen.

Eine erste Gruppe ehemaligen afghanischen Helfern ist in der Nacht in der Erstaufnahmeeinrichtung in Doberlug-Kirchhain eingetroffen.

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