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- "Wir müssen von der Freiwilligkeit in die Verpflichtung kommen"

Jede Minute geht auf der Welt eine Waldfläche von 27 Hektar verloren. Um diese Entwicklung aufzuhalten, haben über 100 Staaten auf der Weltklimakonferenz eine Initiative gegen Entwaldung gegründet. Susanne Winter vom WWF begrüßt den Schritt, fordert aber auch mehr Verbindlichkeit.

Jede Minute geht auf der Welt eine Waldfläche von 27 Hektar verloren. Dabei ist der Wald einer der wichtigsten CO2-Speicher und ein entscheidender Faktor im Kampf gegen die Klimakrise. Auf der Weltklimakonferenz haben sich nun über 100 Staaten dazu bekannt, bis 2030 die Entwaldung zu beenden. Zu ihnen gehört auch Deutschland.

Neue Inititative gegen Endwaldung

 

Dass sich die Staaten mit den größten Waldflächen zu einer gemeinsamen Initiative zusammenschließen, sei erstmal zu begrüßen, sagt Dr. Susanne Winter, Waldexpertin bei der Umweltschutzorganisation WWF. Mit Russland, Brasilien, China, Indonesien und der Demokratischen Republik Kongo seien einige Länder dabei, die zuletzt sehr viel Wald verloren haben.

Letztendlich sei eine ähnliche Initiative aber bereits 2014 von den Vereinten Nationen in New York ins Leben gerufen worden, so Winter. "In dieser Deklaration wurde bereits ein Stopp der Entwaldung bis 2020 angekündigt." Inzwischen wisse man, dass dieses Ziel weit verfehlt wurde.

Von der Freiwilligkeit zur Verpflichtung

 

Solange solche Initiativen zu einem Stopp der Entwaldung nur auf Freiwilligkeit beruhen, sei ihr Wert sehr zweifelhaft, kritisiert die Umweltschützerin. "Die Welt verliert jedes Jahr eine Waldfläche von der Größe des gesamten Waldes in Deutschland."

Man müsse nun auch die Grundlagen schaffen, um von der Freiwilligkeit in die Verplfichtung zu kommen, fordert Winter. So arbeite die EU beispielsweise gerade an einem Gesetz gegen Entwaldung. "Das ist der wirklich wichtige nächste Schritt."

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