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- "Wir haben zu lange versucht, den Klimawandel auszusitzen“

Nach der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Es war nur eine Frage der Zeit bis uns die Folgen des Klimawandels mit voller Wucht treffen, sagt Fred Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung.

Obwohl der Starkregen inzwischen nachgelassen hat, bleibt die Lage in den Hochwassergebieten im Westen Deutschlands angespannt. Nach den schweren Unwettern steigt die Zahl der Toten immer weiter. Auch wenn man die Heftigkeit der aktuellen Flutkatastrophe nicht vorsehen konnte, hätten Studien bereits gezeigt, dass solche Ereignisse auch in Deutschland bevorstehen, sagt der Klimafolgenforscher Fred Hattermann.

Auslöser für die Unwetterkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sei langanhaltender heftiger Niederschlag in kleinen Tälern gewesen, erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe hydroklimatische Risiken des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.

Infrastruktur an Klimawandel anpassen

 

Weil es inzwischen eine wärmere Wetteratmosphäre in Deutschland gebe, die mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, werde solcher Starkregen immer wahrscheinlicher, sagt Hattermann. Außerdem würden Wetterlagen durch den Klimawandel länger anhalten, was die Gefahr von Überschwemmungen durch Starkregen zusätzlich erhöhe.

Viele Deiche, Wasserspeicher und Talsperren in Deutschland seien für diese neuen Folgen des Klimawandels nicht vorbereitet, warnt Hattermann. Deswegen müsse man sowohl die Infrastruktur aber auch die Vorwarnsysteme besser für solche Extremwetterlagen anpassen. "Es wurde versucht, den Klimawandel auszusitzen. Das trifft uns jetzt mit voller Wucht."

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