-
Karl Lauterbach (SPD) ist Mahner und Warner der Corona-Pandemie. Immer wieder hat der Epidemiologe gewarnt, das Virus nicht zu unterschätzen: "Jetzt ist es leider so gekommen, wie ich immer wieder vorhergesagt habe", sagt er. Ein langes Gespräch mit Hauptstadt-Korrespondentin Barabara Kostolnik
An einer Sache habe der SPD-Politiker und Arzt, Karl Lauterbach, nie gezweifelt – nämlich daran, dass es zügig eine Impfung geben wird. Da sei er Optimist gewesen. Aber den Weg dahin habe er realistisch gesehen, sagt er. Diese zweite Welle habe sich früh abgezeichnet und auch, dass sie schwerer zu bewältigen sei, als die erste.
Besonders auf Twitter wird er für seine klare Position angegangen, zum Teil massiv beleidigt und bedroht. Das bereite ihm zwar Sorge, dennoch sieht er in der Corona-Pandemie eine größere Gefahr: "Es lässt mich überhaupt nicht komplett kalt, es gibt auch Stunden, wo ich mir das wegwünsche, ich muss aber ganz klar sagen, dass ich mehr existenzielle Bedrohung fühle, durch das Virus selbst. Die Querdenker, die Radikalen, die Rechten, das ist nichts Schönes und sehr schwer zu tolerieren, aber das Virus ist einfach sehr viel gefährlicher, als diese Leute", betont Lauterbach.