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Ab 22. Februar sollen die Grundschulkinder in Berlin und Brandenburg in kleinen Gruppen wieder in den Unterricht dürfen. Die Lehrkräfte würden von der Politik ohne klare Richtlinien vor vollendete Tatsachen gestellt, sagt Doreen Siebernik, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Berlin.
Es sei noch überhaupt nichts dazu geregelt, wie die Schule wieder losgehen könne. "Noch sind wir in einem großen Vakuum, und bisher wird nur politisch rausposaunt, es geht los - aber wie es losgeht, wissen wir noch nicht", sagt Siebernik.
Keine Inzidenz-Richtlinie für Schulen
Es sei gut, dass zunächst die Jüngsten zurückkehren und in Teilgruppen unterrichtet werden sollen. Die GEW kritisiert jedoch, dass keine klare Inzidenz als Richtwert für die Schulen und Kitas definiert wurde, während anderswo die Inzidenz von 35 als Maßstab gelten soll. "Das haben die Kolleginnen erwartet, dass es eine Vergleichbarkeit gibt, dass es eine klare Orientierung gibt", sagt die GEW-Vorsitzende.
Der Gesundheitsschutz der Beschäftigten an Schulen und Kitas sei bisher nicht ausreichend gewesen. Etwa seien im November nicht zertifizierte Masken verteilt worden. Die Idee der Selbsttests sei zwar gut, aber bisher nocht nicht zugelassen. Die Fragen zur konkreten Umsetzung der Schulöffnungen, die die Gewerkschaft an den Senat gestellt habe, seien bisher unbeantwortet geblieben. Siebernik rechnet daher mit der Gegenwehr der Lehrkräfte gegen die geplanten Öffnungen.
Druck von Eltern und Wirtschaft
Das Lehrpersonal werde bei den politischen Entscheidungen übergangen, so Siebernik. "Der Druck kommt von Seiten der Familien und natürlich auch von Seiten der Wirtschaft, und in dem gesamten Prozess der Wiedereröffnung spielt die Stimme der Beschäftigten eigentlich keine Rolle, wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt, und dann heißt es: Gestalten Sie mal", sagt Siebernik.