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Der Amtsarzt von Berlin-Reinickendorf, Patrick Larscheid, kritisiert die Ankündigung des Senats, Impfmobile in soziale Brennpunkte zu schicken. Zuerst müsste genaue Aufklärung geleistet werden. Dort gebe es breite Bevölkerungsschichten, die Corona-Leugner sind und somit alle Maßnahmen ablehnen.
Der Berliner Amtsarzt in Reinickendorf, Patrick Larscheid, spricht sich gegen weitere Test-Verpflichtungen für genesene und geimpfte Personen in der Corona-Pandemie aus. Es sei zum großen Teil bewiesen, dass Geimpfte und Genesene keine starken Überträger mehr seien. Sollten sie dennoch zu Tests verpflichtet werden, würden falsche Signale und Verunsicherung an die Bevölkerung übergeben.
Das Risiko der Übertragung von Genesenen und Geimpften sei verschwindend gering. "Wir sollten nicht so tun, als wenn dieses geringe Risiko in Wahrheit ein ganz großes Problem ist", betont Larscheid.
Kritik an Impf-Mobilen in sozialen Brennpunkten
Generell begrüße er jeden Schritt, der die Zahl der Geimpften weiter vorantreibe. Dennoch kritisiert er das Vorhaben des Landes Berlin, zusätzliche Impf-Mobile in soziale Brennpunkte zu entsenden.
Das sei zwar öffentlichkeitswirksam, gerade im Bezug auf die nahenden Kommunalwahlen. Das eigentliche Problem werde damit aber nicht behoben: Zwar betont er, dass Krankheiten, insbesondere Infektionskrankheiten, immer mit Armut zu tun hätten. "Aber unser Problem ist eigentlich, dass es bestimmte Bevölkerungskreise gibt, die einfach Corona-Leugner sind", sagt Larscheid.
Damit werde ein Angebot gemacht, das am Ende einer Kette steht, die mit Informationen beginnen müsste. Sehr viele Menschen in diesen sozialen Brennpunkten hätten krude Ansichten über Corona und seien somit auch nicht bereit, sich impfen zu lassen. Seine Mitarbeiter hätten aber sehr gute Erfahrungen gemacht, was die Aufklärung angeht. Die Menschen seien dafür durchaus dankbar, so Larscheid.