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Seit Mitternacht greift die Bundesnotbremse mit Ausgangssperren. Der Vorsitzende im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses, Wolfgang Albers (Linke), fordert die Abkehr von den Inzidenzen und die Aufhebung der Impfpriorisierung für alle Impfstoffe.
Die Bundesnotbremse sei keine Erleichterung. "Im Gegenteil, es verwirrt einen ja zunehmend mehr, dieses Zahlen-Bingo mit den Inzidenzen", sagt Albers. Das Aufstellen ständig neuer Grenzwerte sei den Menschen nicht mehr vermittelbar. Ähnlich sei es auch bei der Ausgangssperre oder den Besuchszeiten in Pflegeheimen.
Belastung in den Krankenhäusern stärker beobachten
Albers plädiert für die Abkehr von Inzidenzwerten als Kriterium für Corona-Beschränkungen. Stattdessen müsse man die Belastung in den Krankenhäusern stärker in den Blick nehmen. In der Regel entscheide sich in den ersten sieben Tagen der Erkrankung, ob jemand im Krankenhaus behandelt werden müsse. Das sei bei etwa elf Prozent der Erkrankten der Fall. "Da haben wir handfeste Zahlen, daran erkennen wir frühzeitig, wie die mögliche Auslastung in den Krankenhäusern ist, das ist völlig unabhängig vom Inzidenzwert", sagt der Linken-Politiker.
Beim Impfen hofft Albers auf die sofortige Aufhebung der Priorisierung für die Vakzine aller Hersteller. "Wir haben nun reichlich Impfstoff, die Lieferungen nehmen zu." Auch, wenn möglicherweise noch nicht genug für alle da sei, könnten die Hausärztinnen und Hausärzte sehr gut entscheiden, wer wann geimpft werden solle.