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- Bedford-Strohm: "Es gibt so etwas wie öffentliche Seelsorge"

In einer nationalen Veranstaltung mit dem Bundespräsidenten wird am Sonntag der 80 000 Toten in der Corona-Pandemie gedacht. Für Hinterbliebene sei es wichtig zu wissen, dass ihr Leid gesehen werde, sagt Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland.

"Hinter jeder Zahl steckt ein Name", betont Bedford-Strohm. Dass dies öffentlich sichtbar werde, dafür sei es höchste Zeit. "Dieses Schweigen gegenüber dem Tod, ist für diejenigen, die selbst damit konfrontiert sind, eigentlich am schlimmsten", sagt der EKD-Ratsvorsitzende.

 

Öffentliches Gedenken ist wichtig

Natürlich wende man sich bei einem Todesfall meist an Freunde und bekannte Menschen, aber: "Es gibt auch so etwas wie öffentliche Seelsorge", sagt Bedford-Strohm. Trauernden helfe das Wissen, dass ihr Leid gesehen wird. Das öffentliche Gedenken sei deshalb wichtig.

Kerzen seien ein gutes Symbol, um die Anteilnahme auszudrücken - sie brächten Licht in die Dunkelheit, so der Theologe. "Dieses einander beistehen, einander sehen, mitfühlen, das ist vielleicht das Allerwichtigste", sagt Bedford-Strohm.