Symbolbild: Dunkle Silhouette eines Mannes und Wald spiegeln sich in einer Fensterscheibe (Bild: dpa / Karl-Josef Hildenbrand)
dpa / Karl-Josef Hildenbrand
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- "Wir befinden uns alle in einem psychischen Kriegszustand"

Wir alle leben seit einem Jahr mit einem Virus, das nicht nur unsere körperliche Gesundheit gefährdet, sondern auch auf unser Gemüt drückt. Katarina Stengler, Chefärztin für Psychiatrie im Helios Park-Klinikum Leipzig, sieht eine Gesellschaft an der mentalen Belastungsgrenze.

Die Corona-Pandemie ist nicht nur eine große Gefahr für unsere körperliche Gesundheit. Ein Jahr Leben mit Lockdown, Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und einer unsichtbaren Bedrohung wirkt sich auch auf unsere mentale Gesundheit aus.

"Das ist ein psychischer Kriegszustand, in dem wir uns alle befinden“, sagt Katarina Stengler, sie ist Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Helios Park-Klinikum Leipzig. Die psychische Belastung ziehe sich durch die ganze Gesellschaft, durch alle Alters-, Personen- und Berufsgruppen.

Mehr Depressionen und Angststörungen

 

Vor allem die Dauer der Pandemie drücke vielen nach mehr als zwölf Monaten aufs Gemüt, erklärt die Psychologin. "Und wir haben keine Aussicht, dass die Pandemie in absehbarer Zeit zu Ende ist.“

In allen Altersgruppen gebe es deswegen eine deutliche Zunahme bei Depressions- und Angsterkrankungen. Außerdem sei auch das medizinische Personal nach mehr als einem Jahr Pandemie zunehmend erschöpft. Auch hier nehmen die psychischen Erkrankungen zu, warnt Stengler.

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