Eine medizinische Maske liegt auf einem Schulbuch. Im Hintergrund ist unscharf eine Schulklasse zu sehen, die ebenfalls Masken tragen (Bild: dpa / Matthias Balk)
dpa / Matthias Balk
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- "Deutschland muss besser werden in digitalen Technologien"

Für 1,5 Milliarden Kinder in 188 Ländern waren die Schulen im vergangenen Jahr zumindest zeitweise geschlossen. Eine neue Umfrage vergleicht die Auswirkungen in den OECD-Staaten – Deutschland schneidet dabei eher ideenlos ab, so Andreas Schleicher, Direktor für Bildung der OECD.

In Deutschland waren die Schulen zwar nicht so lange geschlossen wie in anderen Ländern, so Schleicher. Die Schulen seien aber nicht nur ein Lernort, sondern auch sozialer Bezugspunkt, gerade für Kinder aus bildungsfernen Familien.


Schleicher: Ideenloser Umgang mit Schulschließungen


Deutschland sei mit digitalen Alternativen zur Schule hinterher, so Schleicher. Wenig getan hätte sich auch beim Kontakt zwischen Lehrkräften, Eltern und Kindern während der Schulschließungen. In anderen Ländern hätten Kinder jeden Tag einen festen Ansprechpartner gehabt, es gebe eine breite Palette an Bildungsplattformen, Schule verliefe verlässlich und planbar. Vorbilder dafür seien Skandinavien und die Niederlande, aber auch Spanien und Frankreich.

Förderangebote nur an jene, die sie brauchen


Der Bildungsexperte hält das Wiederholen einer Klassenstufe nicht für das geeignete Mittel, um Bildungsdefizite aufzuholen. Vielmehr könnten Angebote gemacht werden wie Unterricht am Samstag oder Verkürzung der Schulferien. Es sei sinnvoller, diese Angebote aber vor allem Kindern zu machen, die sie benötigen.