Impfstoff von AstraZeneca
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- Arzneimittelkommission: "Ruhe bei AstraZeneca bewahren"

Die EMA hat erneut Bedenken am AstraZeneca-Impfstoff geäußert. Doch ändern sollte man nach Auffassung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft gar nichts. Die Öffentlichkeit sei schon maximal verunsichert: "Bei den Über-60-Jährigen würde ich ihn ohne zu zögern weiterverimpfen", sagt der Vorsitzende Wolf-Dieter Ludwig.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will am Mittwoch mit seinen Länderkollegen über eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission zu Zweitimpfungen beraten. Die Stiko hat empfohlen, dass Menschen unter 60 Jahren, die eine erste Corona-Impfung mit dem AstraZeneca-Präparat erhalten haben, bei der zweiten Impfung ein anderes bekommen.

 

"Deutschland muss erstmal gar nichts ändern"

 

Nach Auffassung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, kann der Impfstoff weiter ohne Bedenken an Über-60-Jährige verimpft werden. Der Vorsitzende, Wolf-Dieter Ludwig sehe keinen Grund, ihn nicht zu impfen. Das Vakzin sei sehr wirksam, sagte er. Dennoch sei bei den Entscheidungen rund um den AstraZeneca-Impfstoff viel falsch gelaufen: Die Bevölkerung sei maximal verunsichert, so Ludwig. Nun sei es wichtig, Ruhe zu bewahren.

Deutschland müsse im Moment gar nichts ändern: "Weil wir ja die Empfehlung haben, dass nur die 60-Jährigen und die Älteren mit diesem Impfstoff geimpft werden", sagt Ludwig.

Die aufgetretenen Thrombose-Fälle müssten genau untersucht werden und weitere Analysen der EMA abgewartet werden. Was nach Ludwigs Sicht auf gar keinen Fall passieren dürfe: Dass der Impfstoff weiter vorschnell kritisiert werde und vorschnell Warnungen ausgesprochen würden.

EMA prüft AstraZeneca immer noch

Der Leiter der Impfstoff-Abteilung in der Europäischen Arzneimittelbehörde sieht eine klare Verbindung zwischen dem AstraZeneca-Produkt und Blutgerinnseln im Gehirn.

Das sagte der Wissenschaftler in einem Interview. Die Leitung der Arzneimittelbehörde erklärte, man habe die Bewertung noch nicht abgeschlossen.

Viele Länder verwenden den Impfstoff von AstraZeneca wegen der Hirnvenenthrombosen nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr.

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