Eine Frau erhält eine Impfung von einer Ärztin im neu eröffneten Corona-Impfzentrum im Berliner Velodrom Stadion
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- SPD-Gesundheitsexpertin: Impf-Priorisierung beibehalten

Der Impfstoff von AstraZeneca scheint an Berliner Impfzentren weniger beliebt zu sein als die Mittel anderer Hersteller. Könnte man das Serum dann denen anbieten, die ihn möchten? Die gesundheitspolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion im Bundestag, Sabine Dittmar, widerspricht.

Aktuell warten viele Bürger sehnsüchtig auf einen Corona-Impftermin. Und viele, die einen haben, nehmen ihn nicht wahr - weil ihnen der Impfstoff nicht passt. Irgendwie habe sich der Eindruck verfestigt, dass das Vakzin von AstraZeneca nur Impfstoff zweiter Klasse sei. Im Impfzentrum Berlin-Tegel soll er eigentlich an medizinisches Personal verimpft werden. Aber viele verzichten lieber. Sollte man die Impfreihenfolge ändern? Dann kämen die, die geimpft werden wollen, früher dran.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion und Obfrau im Gesundheitsausschuss, Sabine Dittmar, lehnt es allerdings ab die Reihenfolge bei den Coronaschutz-Impfungen grundsätzlich aufzuweichen. Die Priorisierung nach Alter und Gefährdung sei aus ihrer Sicht wichtig, sagt Dittmar. In den ersten beiden Gruppen gehe es um insgesamt über 20 Millionen Menschen, die dringend den Impfschutz bräuchten.

Nachrücker aus Reservelisten grundsätzlich möglich

 

"Wir haben sowohl in der Gruppe 1 fast 9 Millionen Menschen, in der Gruppe 2 um die 15 Millionen Menschen. Ich bin davon überzeugt, dass es da wirklich genügend viele da sind, die wirklich dringend auf einen Impfstoff warten, dass es da keinen Grund gibt von Priorisierungen abzuweichen", so Dittmar. Sie betonte, dass natürliche immer mal Impfstoff übrigbleiben könne. In diesem Fall könnten über eine Reserveliste andere Interessenten nachrücken.

"Das ist ganz normal. Es erscheint jemand nicht zum Impftermin, oder er ist auch nicht impftauglich an diesem Tag und der Doktor muss ihn wieder wegschicken. Aber das können keine großen Mengen sein“, erklärt die SPD-Politikerin.

Impfreaktion sei ein gutes Zeichen

 

Zu den Diskussionen um Nebenwirkungen beim neuen AstraZeneca-Impfstoff sagte Dittmar, bislang wurden überwiegend alte Menschen geimpft, die eine schwächere Impfreaktionen hätten als junge Menschen: "Von daher ist eine Impfreaktion jetzt medizinisch gesehen immer erstmal ein gutes Zeichen, dass ich auch mit auch einer sehr guten Immunantwort zu rechnen habe."

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