Zwei Kamele laufen vor dem Zirkuszelt (Bild: rbb/ Sabine Dahl)
rbb/ Sabine Dahl
Bild: rbb/ Sabine Dahl

- Zirkus im Lockdown: Überleben für Mensch und Tier

Im Wohnwagen leben und Tiere im eisekalten Zelt versorgen, das ist Alltag der Zirkusfamilie Renz. Sie campiert auf einer Wiese bei Beelitz in Brandenburg. Wie sie überlebt und wie sie trotzdem optimistisch bleibt, darüber hat Sabine Dahl mit der Familie gesprochen.

Zwei Kamele stehen an der Bundesstraße 2 bei Beelitz – mitten im Winter. Sie gehören dem Zirkus Hermann Renz. Er ist dort mit seinen Wohnwagen, dem Zelt und den Tieren auf der Wiese eines Spargelbauern gestrandet. Seit Anfang November, seit die Corona-Beschränkungen verschärft sind, seitdem darf die Zirkusfamilie nicht mehr auftreten und sitzt fest.

Die Einnahmen im Corona-Jahr 2020 waren mickrig und was die Zukunft bringt, wissen sie nicht. Acht Menschen und sieben Tiere. Wie leben sie, wie überleben sie? Mercedes, Artistin beim Zirkus Renz, sagt: "Hätten wir die ganzen Futterspenden nicht und auch so die Geldspenden, die die Leute manchmal bringen, dann wäre das alles hier schon längst Geschichte." Der Zirkus sei schon lange nicht mehr so gut besucht wie sie es noch aus den Erzählungen der Großeltern kennt. "Und wenn du jetzt so stehst und gar nichts machen darfst, dann weißt du erstmal wie es ist, wirklich so ganz ganz kurz vor dem Aus zu sein."

Sabine Dahl hat die Zirkusfamilie besucht und erfahren, mit welchen Ideen die Familie versucht, sich über Wasser zu halten und wie sehr den Artisten die Manege fehlt.