Kochlöffel hängen in einer Küche (Quelle: imago/ITAR-TASS)
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- Der Laden läuft, die Mitarbeiter fehlen

Was tun, wenn man zwar ein florierendes Geschäft hat, aber keine neuen Mitarbeiter findet? Diese Frage müssen sich immer mehr brandenburgische Gastronomen stellen. Inforadio-Wirtschaftsreporter Eric Graydon hat sich einen betroffenen Betrieb angeschaut: Das Restaurant "Die Gemütlichkeit" in der Nähe von Berlin.

Jeden Morgen gegen 10 Uhr gehen an der Berliner Straße in Gosen-Neu Zittau die Rollos hoch. Nadine Hinze und Koch Michael Wirth bereiten ihr Restaurant aufs Tagesgeschäft vor. Wirth arbeitet seit der Wende in der kleinen Küche von Die Gemütlichkeit. Das Restaurant stand Anfang der 90er Jahre leer und wurde von Wirth und dem Vater der jetzigen Chefin übernommen.  

Problem: Ländliche Lage

Über mangelnde Kundschaft muss sich das Lokal auch in der dritten Dekade nicht beklagen. Die Geschäfte laufen gut, die Kundschaft ist treu. Ein gravierendes Problem hat Hinze trotzdem: "Wir brauchen junge, motivierte, fleißige, hilfsbereite Menschen und das Problem ist, dass wir niemanden finden, weil wir tatsächlich etwas ländlich liegen."

Sie kämpft mit einem Problem, dass sich immer mehr zu einer Bedrohung für die Brandenburger Gastronomie auswächst. Das Bundesland profitiert zwar insgesamt von einem florierenden Tourismusgeschäft, nur wird es immer schwerer junge Mitarbeiter zu finden, die sich den Arbeitsbedingungen der Gastronomie unterwerfen wollen.  

Schließung droht

Nadine Hinze hat den Betrieb von fünf Jahren übernommen. Auch in ihrem Restaurant hat der Personalmangel erste Konsequenzen nach sich gezogen. Mittlerweile bleibt das Lokal an zwei Wochentagen geschlossen. Sollte sich niemand finden, wird sie ihr Geschäft in drei bis vier Jahren schließen müssen.

Mehr zum Kampf um die Fachkräfte erfahren Sie auf unserer Themenseite #wirmüssenreden.

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