- Die unheimliche Krankheit: Depression

Depression mag ein Modewort geworden sein. Medizinisch zählt die psychische Erkrankung zu den am meisten unterschätzten Leiden. Der Weltgesundheitstag am 7. April wirft ein Schlaglicht auf eine versteckte Volkskrankheit. Wir fassen die wichtigsten Zahlen, Fakten und Hintergründe zusammen.

Depressive Störungen zählen nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit mit Blick auf ihre Schwere zu den am meisten unterschätzten Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht davon aus, dass weltweit mehr als 300 Millionen Menschen mit einer Depressionen leben - das bedeute einen Anstieg der Diagnosen um 18 Prozent zwischen 2005 und 2015. 2020 könnten Depressionen bereits die zweithäufigste Volkskrankheit sein. Die Wahrscheinlichkeit, im Laufe des Lebens daran zu erkranken, wird auf 11 bis 15 Prozent geschätzt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, suchen aber in der Regel schneller Hilfe.

Wird eine depressive Erkrankung früh erkannt, ist sie meist gut behandelbar. Dabei gibt es sowohl psychotherapeutische als auch medikamentöse Therapien. Die WHO sieht allerdings einen Mangel an Unterstützung für psychisch kranke Menschen, gekoppelt mit dem Stigma, das Betroffene fürchten. Deshalb erhielten sogar in Industrienationen nur rund die Hälfte von ihnen Hilfe.

Hintergrund

  • Krankheitsbild, Formen der Depression und Symptome

  • Formen der Depression

  • Symptome

Wann muss man sich Hilfe holen?

Viele Betroffene klagen anfangs über Leistungsabfall, Appetitverlust und Schlafstörungen. Hinzu kommen Freude- und Interessenverlust, Lustlosigkeit, Entscheidungsunfähigkeit und oft auch ein Rückzug aus dem sozialen Leben. Manche Betroffene empfinden Gleichgültigkeit, andere tiefe Traurigkeit. Viele fühlen sich innerlich unruhig und getrieben und leiden unter Ängsten und Hoffnungslosigkeit. Zu dem beklemmenden Gefühl der Erschöpfung kommen häufig Schuldgefühle und Selbstvorwürfe. Bei schweren Depressionen können die Erkrankten keine Gefühle mehr wahrnehmen und wirken wie versteinert.

Als behandlungsbedürftig gilt eine Depression, wenn Menschen sich gravierend und über einen langen Zeitraum verändern. Zu den gesellschaftlichen Folgen zählen lange Abwesenheit am Arbeitsplatz, Frühverentnung - und Suizid. Weltweit schätzt die WHO die Zahl der Selbstmorde aufgrund einer unbehandelten Depression auf rund 800 000 im Jahr.

Infobox: betroffene in Deutschland

Im Laufe eines Jahres erkranken nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe mehr als 5,3 Millionen Bundesbürger daran. Depressionen seien auch die häufigste Ursache der jährlich rund 10 000 Suizide in Deutschland. Nach einer Analyse des Robert Koch-Instituts (RKI) zählen Depressionen zu den häufigsten psychischen Leiden in Deutschland. Sie machten weder Halt vor dem Alter noch vor dem sozialen Status.

Seit 1. April: Verbesserungen für Betroffene

Auf der Suche nach einem Psychotherapeuten werden Betroffene allzu oft am Telefon vom Anrufbeantworter abgespeist - auch in dringenden Fällen, in denen sich der Patient mit Tötungsgedanken quält. Hat man endlich einen Therapeuten erreicht, wartet man erneut häufig monatelang auf einen Behandlungstermin. Seit dem 1. April wird nun das Leistungsangebot für psychisch Kranke deutlich verbessert:

Fragen und Antworten

  • Was ändert sich für Patienten?

  • Was verbessert sich noch?

  • Wie ist mit einem Notfall umzugehen?

  • Und wenn es dann immer noch keinen Termin beim Therapeuten gibt?

  • Was geschieht in der Sprechstunde?

  • Gibt es für dieses erweiterte Angebot mehr Psychotherapeutenpraxen?

  • Kostet das erweiterte Angebot mehr?

infos im www - hier erhalten Sie Hilfe

Bündnis gegen Depression

Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Stiftung Deutsche Depressionshillfe - Selbsttest Depression

Kassenärztliche Vereinigung Berlin - Psychotherapeutensuche