Inforadio-Redakteurin Martina Schrey ist der Meinung:
"Ich persönlich habe mit vegan lange nichts anfangen können. Irgendwie fleischlos und Käse darf man auch nicht essen – das ungefähr war so mein Wissenstand. Bis meine Tochter beschloss, sich vegan zu ernähren. Nicht aus politischer Überzeugung – sondern weil sie es einfach besser verträgt und sich damit wohler fühlt.
Ich sehe, wie sehr sie sich seitdem verändert. Nicht äußerlich. Aber vegan zu essen heißt, einen riesigen Aufwand zu betreiben – beim Einkaufen, Vorbereiten, Braten, Backen. Und meine Tochter, die sich früher allenfalls ein paar Fischstäbchen in die Pfanne geworfen hat, ist zu einer leidenschaftlichen Köchin geworden, die das Essen mindestens genauso liebt wie das Zubereiten.
Mir nötigt das großen Respekt ab – und stürzt mich gleichzeitig in Verzweiflung: Ich kann sie jetzt nämlich nicht mehr einfach einladen – das, was ich kochen kann, isst sie nicht, und was sie gern mag, das kann ich nicht. Sie dagegen bleibt trotzdem locker – und bringt sich ihre Zutaten einfach mit. Und kocht dann für mich.
Ich hätte nie gedacht, dass veganes Essen so lecker sein kann. Scharf, süß, bitter, knackig – und trotzdem ganz anders. Ich werde trotzdem an anderen Tagen auf Schnitzel, Gulasch oder Hackfleischlasagne nicht verzichten – aber die vegane Küche ist für mich eine absolute Bereicherung.
Deswegen an alle Fleisch-, Milch- und Käseliebhaber unter uns – bleibt doch auch mal locker. Und wenn veganes Essen sogar zur täglichen Standardauswahl in der Kantine wird – probiert es doch einfach mal aus!"