Auslage Essenausgabe (Bild: Dieter Freiberg)

Ihr Thema - Stichwort: Kein Schulessen mehr an Wilmersdorfer Oberschulen

"Ihr Thema" - das ist unsere Einladung an Sie, sich mit einer Frage oder einem Problem an uns zu wenden - und wir bringen Sie mit den Verantwortlichen ins Gespräch. Diesmal reden wir über das Schulessen in Berlin. Ein Vater des Marie-Curie-Gymnasiums in Wilmersdorf hat sich an uns gewandt, denn dort hat der Caterer gekündigt, weil er sagt, dass sich das Kochen für ihn nicht mehr lohnt. Schuld sei der Bezirk.

Wenn es ums Mittagessen geht, hat das Marie-Curie-Gymnasium zunächst mal das gleiche Problem wie viele andere Oberschulen in Berlin: der Altbau hat keine eigene Küche, das heißt die Schule ist darauf angewiesen, dass ein Caterer das Essen anliefert, aufwärmt und dann ein warmes Mittagessen neben kleinen Snacks in den Räumen der Schulkantine verkauft. Das alles natürlich für 3,25 Euro pro Mittagessen, in guter Qualität, möglichst nahrhaft, möglichst gesund – so der Anspruch von Eltern, Lehrern und Schülern.

Dafür einen Anbieter zu finden, ist nicht leicht. Beim Marie-Curie-Gymnasium war es bei der letzten Ausschreibung genau ein Caterer, der bereit war, diese Aufgabe zu übernehmen.

Nun hat er hier und an drei weiteren Oberschulen in Charlottenburg-Wilmersdorf gekündigt. Sein Argument: An einer Oberschule in Charlottenburg-Wilmersdorf sei kein Geld zu verdienen, weil der Bezirk für den Verkauf eine Pacht erhebt, die andere Berliner Bezirke nicht erheben.

Tatsächlich wird das Schulessen an Oberschulen im Gegensatz zu Grundschulen nicht subventioniert. Ein Vertrag muss also wirtschaftlich sein und wird individuell zwischen Caterer und Bezirk verhandelt. Der kann eine Pacht erheben, muss er aber nicht.

Erklärtes Ziel des Berliner Senats ist es, flächendeckend ein warmes Mittagessen von der Grundschule bis zum Abschluss anzubieten. Darum gibt es von Senatsseite auch die Empfehlung, im Zweifel lieber keine Pacht zu erheben, bevor es gar kein Essen gibt. Denn das warme Mittagessen an Oberschulen ist ohnehin ein Problem ist. Mit steigendem Alter wird das Essen in der Schulkantine als uncool empfunden, eine gelernte Mittagessenskultur gibt es an vielen Oberschulen nicht.

Für das Marie-Curie-Gymnasium bedeutet das nun: wenn der Bezirk nicht einlenkt oder sich ein anderer Caterer findet, bleibt die Küche nach den Sommerferien kalt.

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Belegte Brötchen (Bild: Dieter Freiberg)

Ihr Thema - Kein Schulessen am Marie-Curie-Gymnasium

Es gibt kein Mittagessen mehr: Für über 3000 Oberschüler in Charlottenburg-Wilmersdorf bleibt nach den Sommerferien wohl die Küche kalt. Darauf hat uns Inforadio-Hörer Silvio Görke aufmerksam gemacht. Er ist Vater und Elternvertreter an einer betroffenen Schule und hält ein warmes Mittagessen für eine absolute Notwendigkeit. Doch für den Caterer ist das Geschäft unwirtschaftlich geworden: Mit 3,25 Euro pro Essen lässt sich wenig verdienen und der Bezirk will auch noch Pacht. Wir haben live im Marie-Curie-Gymnasium in Wilmersdorf mit Betroffenen und Entscheidern aus dem Bezirk diskutiert - und am Ende stand ein Kompromissvorschlag des Bezirkes.