Brandenburg in 25 Jahren

Kühltürme des Braunkohlekraftwerkes in Jänschwalde; Foto: Patrick Pleul/dpa
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Das Land Brandenburg wird in diesem Jahr 25 Jahre alt – und hat sich im letzten Vierteljahrhundert  sehr verändert. Vor allem der demographische Wandel stellt das Land vor große Herausforderungen. Zum Jubiläum gucken wir deshalb nicht zurück – sondern in die Zukunft: Wie sieht Brandenburg in 25 Jahren aus? Wie werden sich Landschaft, Klima, Gesundheitsversorgung und Bildung verändern – und was bedeutet das für die Menschen, die dort leben? Kommen Sie mit uns jeden Morgen auf eine Zukunftsreise.

Von der Landwirtschaft bis zum Flughafen

Strohrollen liegen am 07.08.2015 im Licht der Abendsonne auf einem abgeernteten Getreidefeld im Landkreis Oder-Spree in Petersdorf (Brandenburg) (Quelle: dpa).
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Stell Dir vor: Noch mal 25 Jahre Einheit - Brandenburg in 25 Jahren: Landwirtschaft

2040 wird es im ohnehin trockenen Brandenburg noch trockener und wärmer sein. Manche Getreidesorten lassen sich hier nicht mehr anbauen, andere dafür umso besser – Hirse statt Roggen zum Beispiel. Aprikosen wären 2015 noch sehr exotisch gewesen, mittlerweile haben sie in Markendorf bei Frankfurt die Äpfel fast komplett ersetzt. Förster müssen sich bei der Wahl der Baumarten umstellen und dabei bedenken, dass es bis 2100 nochmal wärmer werden wird.

Baunkohletagebau Welzow (Quelle: iamgo/Rainer Weisflog)
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Stell Dir vor: Noch mal 25 Jahre Einheit - Brandenburg in 25 Jahren: Kohle, Altlasten und Tourismus

Das Lausitzer Kohlerevier wird 2040 völlig anders aussehen als heute: Die letzte Kohle ist gefördert, die Löcher, die der Tagebau hinterlassen hat, sind heute große Seen und beliebt bei Wassersportlern –  denn hier gibt es weniger Naturschutz-Einschränkungen als auf den natürlichen Seen im Norden Brandenburgs. Viele gut bezahlte Jobs in Kraftwerken und Tagebauen sind weggefallen – gleichzeitig sind bei Windstromproduzenten und im Tourismus zwar neue entstanden, aber hier verdienen die Angestellten längst nicht so gut wie früher bei Vattenfall.

Schüler und Schülerinnen arbeiten am 04.03.2015 in ihrem Klassenzimmer am Tablet (Quelle: dpa)
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Stell Dir vor: Noch mal 25 Jahre Einheit - Brandenburg in 25 Jahren: Lernen und Schule

In ländlichen Regionen wird es die traditionelle Schule nicht mehr geben, die Schulwege wären zu lang  – Lernen findet zu Hause am Computer statt oder Schüler aus dem Dorf treffen sich und sind per Leitung mit dem Lehrer verbunden. Die weiterführenden Schulen werden zusammengelegt, auch Schul-Internate, in denen die Jugendlichen die Woche über wohnen, sind denkbar.

Ein Arzt misst bei einem Patienten Blutdruck. (Bild: dpa)
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Stell Dir vor: Noch mal 25 Jahre Einheit - Brandenburg in 25 Jahren: Gesundheitsversorgung

Weil Landärzte ausgesprochen rar sind, macht sich auf dem platten Land die Telemedizin breit: Der Arzt bekommt alle wichtigen Werte seiner Patienten online, nimmt gegebenenfalls per Videoschaltung Kontakt auf oder schickt eine Schwester vorbei. Face to face nur noch einmal im Quartal, das spart zeitaufwändige Hausbesuche. Und: Noch mehr  Ärzte als schon 2015 haben keine deutschen Wurzeln mehr – Mediziner aus Syrien, Afrika oder Osteuropa sind Alltag geworden.

Stell Dir vor: Noch mal 25 Jahre Einheit - Brandenburg in 25 Jahren: Wirtschaftsmotor BER

"Wir sehen, dass gebaut wird", sagt Udo Haase, der Bürgermeister von Schönefeld und erwartet in den nächsten Jahren einen Boom, der jetzt bereits begonnen hat. Derzeit liege die Arbeitslosigkeit nur bei drei bis vier Prozent, dieser Trend werde sich fortsetzen, sagt Haase im Gespräch mit Alex Krämer. Ob diese positive Entwicklung auf die gesamte Region ausstrahlt, ist allerdings noch unsicher. Doch eines ist klar: Äcker und Wiesen werden Lagerhallen, Gewerbeparks und neuen Wohnungen weichen.

25 Jahre Einheit

25 Jahre Einheit

25 Jahre Deutsche Einheit markieren auch die Wiedergründung Brandenburgs als Bundesland. Es folgte eine Geschichte starker Veränderungen für alle. Zeit zurückzuschauen, und auch voraus: Wir bringen Reportagen und Berichte aus einem Land, das sich grundsätzlich umzustellen hatte  - wir schauen auf Straßen und Städte, in Küchen, Kitas und Betriebe. Wir reden mit wichtigen Akteuren wie Naturschützer Michael Succow, der als Vater der ostdeutschen Großschutzgebiete gilt, oder Manfred Stolpe, der Brandenburg durch die turbulenten Nachwendejahre steuerte.