Schauspielerin Anna Thalbach (Bild: rbb/Freiberg)
Bild: Klaus Dieter Freiberg

10 Ideen - Das braucht Deutschland - Idee 4: Schauspielerin Anna Thalbach

Die Schauspielerin Anna Thalbach wurde in eine Ostberliner Theater-Familie hineingeboren, wuchs dann im Westteil auf, nahm schon als Kind Theaterluft auf und engagierte sich als junge Frau auf linken Demos. Seit langem ist sie erfolgreich auf Bildschirm und Bühne zu sehen, auch an der Seite ihrer Mutter Katharina, inzwischen auch der Tochter Nellie. Sie spricht mit Christian Wildt darüber, dass Berlin seine Bescheidenheit verloren hat und dass uns allen ein bisschen mehr geistige Hygiene gut tun würde.

Anna Thalbachs Idee für Deutschland

Berlin soll ja wachsen, aber ein: 'Macht Platz da, wir haben mehr Geld!' – das kann es nicht sein. Jetzt sind die Politiker gefragt.

Christian Wildt: Herzlich Willkommen Anna Thalbach.

Anna Thalbach: Danke für die Einladung.

Christian Wildt: Sie wissen wie diese Stadt tickt, Frau Thalbach, wie die Menschen hier drauf sind. Ist im Moment die Temperatur da ein bisschen erhöht?

Anna Thalbach: Ja, also das Berlin was ich noch kenne, in dem ich aufgewachsen bin, ist komplett weg. Also die banalste Bebilderung dieser Äußerung meinerseits ist, dass Berlin in den 80ern, da war Understatement schick, da war es salonfähig bescheiden zu sein. Jetzt ist der Protz und dieses wirklich schon prollig Geprotze ist also dermaßen angekommen in der Stadt, dass das schon mal für mich eine gravierende Veränderung ist. Bescheidenheit heißt ja  nicht, dass man nicht genießen kann. Und Berlin hat immer über die Stränge geschlagen, also das Eine schließt das Andere ja nicht aus, aber so ne gewisse Einstellung, die ist weg.

Christian Wildt: Vielleicht kommt da was an, was in der Gesellschaft überhaupt passiert?

Anna Thalbach: Ja denke ich auch.

Christian Wildt: Unserer Gesellschaft, Unterschiede, die sich vergrößern und die vielleicht deutlicher werden oder deutlicher werden sollen. Und die Welt insgesamt, die verändert sich ja rasant, drinnen wie draußen. Viele Menschen sind gekommen, viele Tausend, zum Teil auf der Flucht, vielleicht aber auch nur, weil sie hier ihr Glück suchen. Wir werden mit Gewaltüberzogen von Terroristen mitten in dieser Stadt auch. Und wir haben natürlich die Veränderer, die im Moment auf dem Erfolgsweg scheinen, die großen Vereinfacher. Wie reagieren Sie eigentlich auf diese Veränderung – drinnen und draußen? Das macht ja auch ein bisschen Angst oder das Hingucken, das kann auch wehtun.

Anna Thalbach: Also zuerst mal Punkt eins, zu den Anschlägen: Ich habe das Gefühl, ich bin damit aufgewachsen. Als ich klein war gab‘s Anschläge in Spanien, es gab in Irland viel Trouble, wir hatten die RAF. Ich denke an die Singalesen in Sri Lanka und so weiter. Ich finde das so bisschen unanständig, dass wir so damit vergewaltigt werden, mit diesem "ihr müsst jetzt Angst haben“. Und ich hab keine Lust mehr da drauf Angst zu haben, also weißte, also wenn du als Steinzeitmensch durch den Wald rennst, kannst du vom Mammut angefahren werden, das ist auch doof. Also das Leben ist gefährlich. So oder so. Man kann auch überfahren werden von Leuten, die ein Wettrennen auf dem Ku'damm machen. Also ich hab keine Lust, mich davon weiter so bedrücken zu lassen. Ich finde an sich die globale Situation definitiv bedrückend. Ich finde, wir leben in einem wirklich unangenehmen, kapitalistischen, globalen System, was einen dazu zwingt, an dieses Geld zu glauben und an Geld zu glauben, macht die Menschen sehr, sehr unmenschlich mitunter. Und ich finde auch wir entwickeln uns wieder in so Sklaverei-Geschichten. Für die Reichen arbeiten jetzt diese ganzen Idioten, müssen Pakete packen, den ganzen Tag, die Flüchtlinge müssen uns die Pakete die Treppen rauftragen und werden angeranzt, wenn sie sie beim Nachbar abgeben müssen. Und die Waren, die wir uns hochtragen lassen, werden von Kindern hergestellt oder von Leuten, die dermaßen unterbezahlt sind, dass es kracht. Das ist doch alles kaputt und krank und das stimmt doch nicht, also da sind wir doch im falschen Film eigentlich.

Christian Wildt: Ungerecht? Ist es das?

Anna Thalbach: Ja. Also ich find‘s auch veraltet, ich dachte wir wären irgendwie schon ein bisschen weitergekommen. Ich hab‘s Gefühl wir entwickeln uns so ein bisschen zurück.

Christian Wildt: Wer packt denn das an, wenn das ungerecht ist?

Anna Thalbach: Keine Ahnung, ich weiß nicht. Ich glaub die Leute sind, also vielleicht ist ja so was wie Trump jetzt auch gut, weil das die Leute motiviert mal wieder mitzumachen.

Christian Wildt: Nachzudenken.

Anna Thalbach: Ja und mal wieder hinzuhören und sich auch einzubringen in den demokratischen Prozess, in Veränderungen. Und sich einbringen heißt nicht, gefällt mir oder gefällt mir nicht zu drücken. Oder irgendwelche Stammtischansichten auf Facebook zu posten. Kann man alles machen, wenn einem das hilft, um irgendwie was abzulassen

Christian Wildt: Was machen Sie denn, wenn Sie sich mal richtig aufregen? Telefon in die Hand nehmen oder sich so wie früher mit nem Plakat auf die Straße gehen?

Anna Thalbach: Nein, mit dem Plakat, da wäre ich ganz alleine. Da würde ich mich tatsächlich genieren, auch wenn ich‘s ernst meine. Ich versuche das immer über meine Arbeit, meine Haltung klar zu machen. Ich versuche über meine Arbeit, was auch unter anderem Lesungen sind, was sozusagen nicht nur Unterhaltung ist, sondern auch das Denken ein kleines bisschen fordert und das ist mein Teil den ich dazu beitragen kann, dass ich versuche, Projekte in die Welt zu senden, die ein bisschen was mit dem Gehirn machen. Die nicht so, meine Mutter hat das ganz schön gesagt, als wir über Dschungelcamp diskutiert haben, da hat meine Mutter gesagt: "Ick guck dit nich, dit is unhygienisch". Und ich finde das ist ne sehr schöne Begrifflichkeit, die Kati da gefunden hat für das, dass man vielleicht mal wieder ein bisschen, also wenn‘s darum geht, was können wir machen, ja geistige Hygiene und auch Behutsamkeit, auch in der Bewertung von Dingen. Und vielleicht auch mal ein Stück Neugier wieder zu haben auf's Hinterfragen.

Christian Wildt: Ja, aber nun gibt es ja in der politischen Auseinandersetzung in der Demokratie auch Streit, das gehört doch dazu. Oder nicht?

Anna Thalbach: Das finde ich ja auch in Ordnung. Aber Streit, wenn man sich auskennt. Streit heißt ja nicht, wer brüllt noch fiesere Wörter und wer ist stärker und wer hat mehr Flaschen oder mehr Steine mitgebracht für die Unterhaltung. Streiten und Streiten ist ja zweierlei. Ich hab das Gefühl, dass wir gar keine Streitkultur haben. Dass Streit eher vermieden wird, keiner will es sich mit keinem verscherzen.

Christian Wildt: Das ist jetzt aber der Bereich, da ist es dann alternativlos, nicht? Da läuft immer alles so weiter und das ist dann vielleicht doch gar nicht gut, oder?

Anna Thalbach: Also ich würde mir das wünschen, man sieht ja auch kaum noch so Talkshows, wo sich Leute mal streiten.

Christian Wildt: Aber es gibt ja auch diesen Bereich, wo der Streit mit Provokation arbeitet und wo man über die Stränge schlägt, wo man übern Zaun geht auf einmal und ein Tabu bricht. Wann ist das erlaubt und wann sollte man es lieber lassen? Sie haben eben für Behutsamkeit einerseits plädiert und dann aber auch wieder sich auseinanderzusetzen?

Anna Thalbach: Ja, erlaubt. Leidenschaft ist natürlich erlaubt, ne? Leidenschaft und für was brennen, aber die Leute zu bevormunden? Egal ob man denkt, meine Meinung ist jetzt auf jeden Fall richtig, denke ich ja von mir auch, aber ich würde jetzt nicht mir das Recht herausnehmen, jemanden umzuformen. Ich finde, wenn man denkt, dass das was man denkt richtig ist, dann muss man das leben und hoffen, dass da Leute kommen und sich das abschauen.

Christian Wildt: Wann hatten Sie denn das letzte Mal das Gefühl, dass Sie bei einer politischen, für Sie wichtigen, Entscheidung so richtig dabei waren? So richtig teilhatten, mitentschieden haben?

Anna Thalbach: Gar nicht.

Christian Wildt: Auch nicht bei einer Wahl?

Anna Thalbach: Naja wie gesagt, nee kann ich mich nicht erinnern.

Christian Wildt: Ist das ein gutes Zeichen?

Anna Thalbach: Weiß ich nicht. Keine Ahnung. Ich weiß nicht wie man das misst, aber, also ich weiß nicht woran ich mich erinnere.

Christian Wildt: Sind Sie denn so ein bisschen entfremdet? Darauf will ich hinaus. Dass man tatsächlich, ich habe eben schon diesen Begriff "alternativlos" benutzt, dass man denkt: Naja das läuft doch immer in die gleiche Richtung und im Grunde genommen, habe ich gar nicht mehr so viel teil?

Anna Thalbach: Na ich weiß halt nicht, vielleicht würde ich auch auf die Straße gehen. Inzwischen bin ich natürlich ein bisschen älter und ich bin auch Mutter. Inzwischen ist mein Kind auch groß, also allzu sehr kann ich mich darauf nicht

Christian Wildt: Könnte ja mitgehen?

Anna Thalbach: Richtig. Aber dann haste grad nen Dreh oder musst Theaterspielen, dann hast du – also ich hab ja auch auf den Demos auf denen ich war, noch aufs Maul gekriegt von der Polizei und das will man dann irgendwann nicht mehr.

Christian Wildt: Wo haben Sie Einfluss? Wo haben wir als Bürger Einfluss? Wo können wir den leben?

Anna Thalbach: Wir haben den Einfluss im Alltag. Das meinte ich auch vorhin, dass man einfach versucht seine innere Haltung zu finden zu den Dingen und nicht aufzugeben, sondern versucht einfach das, das "Richtige", das ist natürlich ambivalent und auch dehnbar der Begriff, aber das vorleben. Anders erzieht man auch Kinder nicht und auch Erwachsene nicht.

Die Schauspielerin Anna Thalbach mit Christian Wildt (Bild: Dieter Freiberg)Schauspielerin Anna Thalbach im Gespräch mit Inforadio-Redakteur Christian Wildt (Bild: rbb/Freiberg)

Christian Wildt: Ist die Familie ein Vorbild?

Anna Thalbach: Ja. Natürlich. Da fängt das an.

Christian Wildt: Wie wichtig ist die Familie für Sie?

Anna Thalbach: Für mich persönlich? Extrem wichtig. Also ich meine wir lieben uns alle und wir haben nen großen, großen Zusammenhalt. Die kleinste Zelle des Staates ist die Familie.

Christian Wildt: Oder der Gesellschaft?

Anna Thalbach: Oder der Gesellschaft. Also kannst das auch größer machen, ja, also insofern ist natürlich da der Anfang. Aber das ist natürlich ein sehr, sehr dünnes Eis. Man kann ja nicht den Menschen das vorschreiben, wie sie ihre Kinder erziehen. Also ich meine, abgesehen davon gibt’s auch da kein Konzept, weil der Mensch ist verschieden. Das eine Kind wird ganz toll gedeihen, wenn du es möglichst in Ruhe lässt, weil das möchte nicht unter Druck. Und es ist dann besser für das Kind. Das andere Kind ist super begabt, es braucht aber nen verdammten Arschtritt, weil sonst kommt es nicht aus'm Quark. Nicht jedes Auto tankt da gleiche Benzin und so ist das glaube ich mit Menschenkindern auch. Und deswegen ist es immer so schwierig zu sagen: Was ist richtig, was ist falsch, wer entscheidet das, wer misst mit welcherlei Maß?

Christian Wildt: Das ist so das was Berlin ausmacht. Auf der Erziehungsseite, aber auch im Zusammenleben. Das ist doch vielleicht auch so eine Werkstatt fürs Leben oder wie empfinden Sie diese Stadt? Das ist nicht nur hässlich und schön, sondern das ist fremd oder befremdlich und einem Nah und das kennt man, das ist bekannt. Und gleichzeitig, man hat das Gefühl diese Stadt die eiert und quietscht und dann geht’s doch immer irgendwie weiter.

Anna Thalbach: Na Berlin ist ne zähe Pflanze halt. So Unkraut vergeht nicht, wie man so schön sagt.

Christian Wildt: Ist das Vorbild?

Anna Thalbach: Für wen? Für andere?

Christian Wildt: Für unsere Gesellschaft, um zu zeigen, es geht irgendwie weiter?

Anna Thalbach: Ich weiß nicht, geht‘s nicht immer irgendwie weiter?

Christian Wildt: Auch wenn die Dinge, die nicht zusammenpassen aufeinander treffen? Das ist doch ein Beispiel hierfür.

Anna Thalbach: Ja, aber ich weiß nicht ob das jetzt total berlinspezifisch wahrzunehmen ist. Ich glaube, dass das in Großstädten passieren kann. Ich meine New York ist auch nicht Trump. Das ist jetzt nicht berlinspezifisch. Also, das was ich an Berlin geliebt habe, das Bescheidene, ist einfach nicht mehr da. Ich bin mit einem einzigen Bewohner in meinem Haus die einzige Berlinerin. Mein Kioskbesitzer wird fotografiert, weil er berlinert, von den Zugezogenen. Also ich, wenn ich mit meinen Hunden draußen bin und vor der Zionskirche stehe, dann denke ich: Keiner von den Menschen, die davor gestanden haben, vor der Zionskirche, um für die Freiheit dieser Stadt zu kämpfen, dürfen noch da wohnen. Sind alle rausgeekelt worden. Das ist ja okay, dass Leute in die Stadt kommen, das finde ich voll in Ordnung, von mir aus auch Schwaben, aber in nem Maß. Und dass ne Politik da Berlin, mit seinen Berliner Bürgern, nicht so ein bisschen mehr schützt und da nicht ein bisschen in der Lage ist, da ein Gleichgewicht zu schaffen, das verstehe ich nicht. Ich verstehe nicht, warum bei uns drei Wohnungen von Leuten bewohnt werden, die nur sechs Monate im Jahr da sind. Weiß ich nicht.

Christian Wildt: Veränderung braucht Schutz für die Leute, die da sind, die sich, die in die Veränderung mit eingehen.

Anna Thalbach: Es braucht ein Maß. Ja es muss, es soll ja sich verändern. Es soll ja wachsen, aber ohne das Alte komplett abzuroden: Jetzt sind wir da. Platz da. Wir haben mehr Geld. Also das kann’s nicht sein. Das finde ich nicht okay und das nehme ich Berlin auch übel. Dass Berlin da nicht aufgepasst hat. Der Prenzlauer Berg, ist nicht mehr der Prenzlauer Berg. Komplett nicht. Angefangen von unangeleinten Hunden, alle sind ja Hundeflüsterer, und von bärtigen Männern mit engen Jeans, die aufm Bürgersteig nur fahren, weil sie sich auf der Straße nicht trauen.

Christian Wildt: Mit'm Fahrrad?

Anna Thalbach: Mhm. Wo ich dann immer denke "Ey Alter das ist Berlin und nicht Bullerbü". Wir sind vier Millionen, da muss man bisschen, ein bisschen, bisschen, nur ein bisschen! Aber das fällt denen nicht ein, also das finde ich schon traurig. Dass da so, also so dieses Atzige… und wenn man den Leuten mal was sagt, auch wenn man die mal anspricht oder so, dann werden die so unangenehm, aber so komisch unangenehm. Nicht dieses Berliner "Ey, sach mal biste bescheuert, kannste mal det machen, öh aber was quatsch mich doch ni an, haste keen Frisör“. Also so, dass dieses liebevolle Anmaulen, das machen die nicht, sondern die werden gleich ganz ganz böse, weil die sagen: "Pass mal auf hier, ick hab hier  8000 Euro den Quadratmeter hinjelegt, du hast mir gar nix zu sagen." Aber das dann natürlich nicht in dem Akzent.

Christian Wildt: Eigentlich wär n Rüffel fällig, ne? Eigentlich wär so ein Erzieher fällig. Ist das wirklich so?

Anna Thalbach: Ja.

Christian Wildt: Ist das für Sie jetzt auch so ne Frage, Sie haben selber Erfahrungen gemacht?

Anna Thalbach: Naja es wär so ein neuer Rabbi oder Schamane, oder ich weiß nicht es gibt ja viele Kulturen, in denen es verschiedene Namen dafür gibt. Mentor? Wie sagt man dazu? Ja.

Christian Wildt: Geht die Gesellschaft vielleicht, nochmal so ein bisschen abstrakter gefragt, geht die zu weit auseinander? Und man kriegt das nicht mehr zusammen und dann muss irgendeiner das wieder zusammenführen, wie soll denn das passieren?

Anna Thalbach: Ich glaube, es muss irgendwas passieren. Wie so ein Ereignis. Also vielleicht so was Ähnliches wie Trump. Oder vielleicht ist Trump schon der Beginn des Ereignisses, was irgendwie das Bewusstsein neu schärft. Ich glaube, bei geistiger Hygiene, wenn man sich wieder darauf besinnen könnte, wäre schon ganz kleines Stück Arbeit gemacht. Weil man dann wieder ein anderes Verständnis für die Dinge und die Zusammenhänge entwickelt. Also die Leute sollten sich wieder ein bisschen besinnen. So auf Bildung auch. Also ich habe das Gefühl wir werden auch dööfer, und durch dööfer natürlich auch limitierter in unseren Lösungswegen, weil wir gar nicht so viel erfassen und begreifen und geschweige denn formulieren können. Und nach dem Formulieren dann auch noch in die Aktion umsetzen können. Und um das alles zu schulen, an sich selbst, ist Bildung schon ein verdammt gutes Mittel.

Christian Wildt: Gutes Schlusswort. Anna Thalbach vielen Dank.

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6 Kommentare

  1. 6.

    Berliner Schnauze, Prolligkeit, Boulevardtheater.... alles in einen Topf und umrühren.
    Die wenigsten Berliner haben etwas gegen Veränderungen, wenn ich aber sehe wie börsennotierte Immobilienunternehmen die bald eine ähnliche Marktkapitalisierung wie Facebook und Google haben sich in Berlin austoben und mal eben mit großen Geldkoffern shoppen gehen und die soziale Schieflage in der Stadt noch verstärken dann kann das nicht gesund sein. Nur nostalgische Sentimentalitäten wenn man das anprangert?

  2. 5.

    Als geborener Rheinländer länger als Frau Anna in Berlin, ist mir die Berliner "Bescheidenheit" noch nie aufgefallen, eher die grossspurige Mauligkeit des 'mir kann keener', und das nicht erst heute. Und mit der Prolligkeit, die Frau Anna wohl als Merkmal Neureicher oder was sie dafür hält missversteht, kennen sich die Thalbachs auch als Stilmittel im Theater doch bestens aus, oder meinen sie eher intellektuellen Klamauk? Ach du weinerliche Unschuld, verloren in retrospektiver Nostalgie.

  3. 4.

    Berlin hat das Gebäude verlassen. Ich glaube nicht das Hildegard Knef 2017 noch Sehnsucht nach dem Kurfürstendamm hätte. Der Charme der City West ist völlig erloschen. Kudamm Karree, Loretta im Garten, Kudamm Eck, Trödelmarkt, Straßenhändler, Kudorf, Marmorhaus, Bowlingbahn, Holst am Zoo, Kioske, Würstchenbuden etc.... alles ist dahin. Was noch da ist kann man sich nicht mehr leisten. Disneyland für Touris. Die Gedächtniskirche im Würgegriff von 5 Sterne Hotel Hochhäusern. Traurig, traurig.

  4. 3.

    Anna Thalbach hat so was von recht. Ich bin Jahrgang 1967 und in Berlin Charlottenburg - Wilmersdorf aufgewachsen. Ich bekomme das Kotzen wenn ich die Herren Investoren sehe wie sie in unsere Stadt einfallen und diese für Normal Berliner unbezahlbar machen. Die Politik hat darauf keine Antworten b.z.w. ist sogar ein Teil des Problems. Viele Ur Berliner sind nur noch zwei Mieterhöhungen davon entfernt aus ihrer Stadt vertrieben zu werden. Berlin wird immer mehr zu einen Klub der Millionäre.

  5. 2.

    Woher kommt die Verwunderung? Wenn alle Grenzen aufgehoben werden und man das Land preisgibt dem freien Spiel der Märkte, den Finanzinvestoren, der organisierten Kriminalität, den Schleppern, reisenden EU-Räuberbanden, EU-Schuldenunion, ungeregelter und unbegrenzter Zuwanderung, der Bildung von Parallelgesellschaften, dem Multikulturalismus, Genderwahn – wen wundert's dann noch, wenn man sich fremd fühlt im eigenen Land. Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht ganz dicht.

  6. 1.

    Als Anregung zum Thema - Betätigungsfeld Mietpreisbremse.: http://www.mieterbund.de/startseite/news/article/36845-mietpreisbremse-wirkt-sie-oder-wirkt-sie-nicht.html?cHash=0991d675d336bfb6aa93ecacc3af0751
    Vorschlag in die Politik,die Mietpreisbremse zeitnah zu überarbeiten. Eine Taskforce „Mietwucher“ einrichten und bei Portalen wie ImmobilienScout24 nach überhöht angebotenen Wohnungen suchen und die rechtswidrig agierenden Vermieter mit Bußgeldern abmahnen. Idee?

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Zehn kluge Köpfe beziehen im Inforadio Stellung zur gesellschaftlichen Lage. Künstler, Publizisten und Wissenschaftler wie Anna Thalbach, Ulrich Wickert, Nico Hofmann, Smudo, Klaus Töpfer oder Sineb El Masrar formulieren ihren persönlichen Standpunkt: Was braucht Deutschland? Offenheit oder Abgrenzung, Miteinander oder Konfrontation? Das Ziel: Eigene Ideen formulieren, statt sichauf gängige Parolen zu verlassen. Hier auf inforadio.de können Sie alle Interviews nachhören, nachlesen und kommentieren!