Januar 2013: Großbritanniens Premierminister David Cameron kündigt an, die Bürger seines Landes bis spätestens 2017 über den Verbleib in der EU abstimmen zu lassen
März 2014: Cameron stellt sieben Forderungen zum Verbleib in der EU. Dazu gehören strengere Einwanderungsregelungen, der Abbau von Handelsschranken mit Ländern in Amerika und Asien sowie eine größere Zurückhaltung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte.
November 2014: Der britische Premier verknüpft die Frage des EU-Austritts mit Forderungen zur Migrationspolitik. So sollen Einwanderer aus EU-Ländern nach Großbritannien erst nach vier Jahren Wohngeld, Kindergeld und andere Leistungen beanspruchen können.
Mai 2015: Die Tories um Cameron erringen einen furiosen Sieg bei der Parlamentswahl und die absolute Mehrheit. Der Premier erneuert seine Ankündigung eines EU-Referendums.
November 2015: Cameron fordert weitgehende EU-Reformen. Vor allem sollen Nicht-Euro-Länder wie Großbritannien nicht gegenüber der Euro-Gruppe benachteiligt. Erneut droht er mit einem EU-Austritt.
Dezember 2015: EU-Ratspräsident Donald Tusk kündigt an, dass die Briten im Februar Klarheit haben sollen, inwieweit die EU-Reformforderungen Camerons umgesetzt werden können.
5. Januar 2016: Cameron gibt seinen Ministern in der Frage eines EU-Austritts freie Hand. Sie dürfen vor dem geplanten Referendum sowohl für als auch gegen einen Austritt Werbung machen.
31. Januar: Die EU bietet Großbritannien an, dass Mitgliedsländer unter bestimmten Bedingungen Sozialleistungen für Bürger aus anderen EU-Staaten kürzen dürfen.
12. Februar: Vor einem EU-Gipfel zur Zukunft Großbritanniens in der EU signalisiert Kanzlerin Angela Merkel Kompromissbereitschaft. Ein Verbleib Großbritanniens wäre in deutschem wie britischem Interesse.
19. Februar: Die Staats- und Regierungschef aller EU-Staaten einigen sich auf ein Reformpaket. Zugewanderte Arbeitnehmer aus anderen EU-Staaten sollen zeitweise weniger Sozialleistungen bekommen. Einen Tag später kündigt er das Brexit-Referendum für den 23. Juni an, will seinen Landsleuten aber zu einem Verbleib in der EU raten.
22. Februar: Die EU-Institutionen lehnen es ab, sich auf ein mögliches Votum der Briten für einen Austritt des Landes aus der Europäischen Union einzurichten. Es gebe keinen «Plan B», heißt es.
12. April: Der Internationale Währungsfonds (IWF) mahnt, ein Brexit wäre eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft.
22. April: US-Präsident Barack Obama warnt bei einem Besuch in London eindringlich vor einem EU-Austritt Großbritanniens. Es werde im Falle eines Brexits in absehbarer Zeit kein bilaterales Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA geben.
9. Mai: Gut sechs Wochen vor dem Referendum eröffnen Befürworter und Gegner die heiße Phase des Wahlkampfs. Cameron warnt eindringlich vor Sicherheitsrisiken im Falle eines Austritts. Londons Ex-Bürgermeister Boris Johnson, prominentester Befürworter eines EU-Ausstiegs, lässt durchblicken, Migration solle ein zentrales Wahlkampfthemen werden.